S-Bahn-Mord: Fluchender Täter auf Band

Die Polizei hörte den Angriff auf Dominik Brunner über sein Handy mit.

München. Tragisches Detail zum S-Bahn-Mord: Obwohl die Polizei beim Angriff auf Dominik Brunner mithörte, konnte sie nicht eingreifen. Wie ein Tondokument belegt, hörte die Notruf-Zentrale über das Handy des Opfers mit, was sich in den entscheidenden Minuten am Münchener Bahnhof Solln abspielte. "Wir haben die Tötung auf Band", sagte ein Ermittler der "Bild".

Man höre einen schreienden, tobenden Täter, so der namentlich nicht genannte Polizist. "Von der Stimme her ist es höchstwahrscheinlich Markus S.", heißt es weiter. Ebenfalls auf Band: Flüche sowie Geräusche von Schlägen. Angeblich habe der Schläger immer wieder "Motherfucker" und "Fuck, Fuck, Fuck" geschrien, weitere unartikulierte Laute klängen sogar tierisch.

Oberstaatsanwalt Hajo Tacke sagte, das Landeskriminalamt habe das Tonband bereits untersucht. Nun werde es von der Staatsanwaltschaft ausgewertet. Seine Relevanz werde sich erst am Ende des Ermittlungsverfahrens zeigen, sagte Tacke weiter.

Am 12. September war Dominik Brunner im S-Bahnhof Solln zu Tode geprügelt worden. Der 50-Jährige hatte vier Kinder beschützen wollen, die von den mutmaßlichen Tätern Sebastian L. (17) und Markus S. (18) bedroht worden waren. Anschließend wurde er selber zum Opfer eines brutalen Angriffs.