Paolo Bettini: Das Ärgernis

Der Titelverteidiger weigert sich beharrlich, die Unterschrift unter die geforderte Ehrenerklärung für einen sauberen Sport zu leisten, und will auch keine DNA-Probe zur Verfügung stellen.

Düsseldorf. Paolo Bettini gilt derzeit als einer der weltbesten Radrennfahrer. Der 33-Jährige ist ein Spezialist für schwere Eintagesrennen und somit wie geschaffen für eine WM-Entscheidung, wie sie am Sonntag in Stuttgart ansteht. Nicht umsonst krönte sich der Italiener schon 2006 in Salzburg zum Weltmeister. Bettini, dessen Spitznamen il Grillo "die Grille" auf seine recht zierliche Figur (1,68 m, 58 kg) und seine Fähigkeit, einem Feld wegzuspringen, zurückgeführt wird, sprintete allerdings im Schwabenland schon vor dem Startschuss in die Rolle der unerwünschten Person. Der Titelverteidiger weigert sich beharrlich, die Unterschrift unter die geforderte Ehrenerklärung für einen sauberen Sport zu leisten, und will auch keine DNA-Probe zur Verfügung stellen. Der Mann aus Cecina, der unter Dopingverdacht steht, begründet seine Haltung damit, dass diese Schritte gegen "Menschenrechte verstoßen". Vielmehr kämpft Bettini um seinen Ruf und will seinen Ex-Teamkollegen Patrick Sinkewitz verklagen, der behauptete, vom Italiener Dopingmittel bekommen zu haben. Deshalb interessiert sich wohl auch das BKA für den Olympiasieger, dessen Anwesenheit zum Ärgernis der WM geworden ist.