Pape Diouf: Der Mutige

Pape Diouf, der frühere Präsident des Fußballclubs Olympique de Marseille (2005 — 2009), möchte bei der Kommunalwahl im März Bürgermeister der französischen Mittelmeerstadt werden.

Foto: JEAN-PAUL PELISSIER

Der 62-Jährige, der sich als Unabhängiger mit der Wahlliste „Sursaut“ (etwa: Ruck) bewirbt, wäre der erste Schwarze in diesem Amt — und das in einer Stadt, in der die rechtsextreme Front National mit zahlreichen Stimmen rechnen kann.

Diouf betritt gerne Neuland, jedenfalls legt das seine Biografie nahe. Mit 18 Jahren kommt der senegalesische Schüler in Marseille an, studiert ein wenig, geht zur Zeitung und soll als Sportreporter den örtlichen Fußballclub im Auge behalten — Olympique de Marseille.

Später ist er eine Zeitlang als Spielervermittler aktiv. 2004 wird er Generalmanager bei Olympique, ein Jahr später auf Drängen des Hauptaktionärs Robert Louis-Dreyfus Präsident — der einzige Schwarze auf solch einem Posten in ganz Europa.

Längst ist Diouf als Kritiker des Rassismus in Frankreich bekannt, seine Kandidatur angesichts des aktuell wachsenden Rassismus versteht er auch als Zeichen: „Ich bin nicht Teil des Systems, ich habe keine politische Karriere zu managen, aber ich will bis zum Ende gehen und dieses Spiel gewinnen.“ ang