Pervez Musharraf: Mann mit Mission
Der pakistanische Machthaber ist seit acht Jahren im Amt. Nach dem 11. September 2001 schloss sich der Präsident dem Anti-Terrorkampf an.
Düsseldorf. Pervez Musharraf hält sich für einen natürlichen Anführer, den das Schicksal dazu auserkoren hat, sein Land zu retten. Dies ist nicht nur der Autobiografie des pakistanischen Machthabers zu entnehmen. Im Oktober 1999 übernahm der General in einem unblutigen Putsch die Macht in Pakistan und hat sich seitdem zweimal zum Präsidenten wählen lassen, wobei die Rechtmäßigkeit der zweiten Kandidatur vom inzwischen an die Leine gelegten Verfassungsgericht eigentlich noch überprüft werden sollte. Musharraf wurde 1943 in Neu Delhi geboren. Nach der Teilung Indiens zog die muslimische Diplomaten-Familie nach Pakistan. Seine Soldatenlaufbahn begann an der pakistanischen Militärakademie. 1964 wurde er Offizier in einem Artillerieregiment und kämpfte 1965 und 1971 gegen Indien. 1998 wurde er zum Armeechef befördert. "Ich wurde bekannt als guter Anführer", schreibt er in seinem Buch. Nach den Anschlägen vom 11.September 2001 schloss sich Musharraf dem amerikanischen Anti-Terrorkampf an und entzog den radikal-islamischen Taliban in Afghanistan die Unterstützung. Aus Sicht der einflussreichen Islamisten im Land wurde er damit zum Verräter.