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Physiker wegen Fälschungen weiter ohne Doktortitel

Konstanz. Der Physiker Jan Hendrik Schön hat wegen massiver Fälschungsvorwürfe weiterhin keinen Anspruch auf seinen Doktortitel. Die Universität Konstanz, die ihm 2004 den Titel aberkannte, hat den Widerspruch Schöns abgewiesen.

Die Hochschule begründete dies am Donnerstag nach fünfjähriger Prüfung mit seinem späterem "erheblichem wissenschaftlichem Fehlverhalten".

Der Physiker galt als brillant und war einst international gefeiert worden, weil er in seiner Zeit bei den amerikanischen Bell-Laboratorien von 1998 bis 2001 laufend sensationelle Ergebnisse veröffentlicht hatte. Das Labor hatte ihm jedoch 2002 in 16 Fällen Manipulationen von Daten nachgewiesen.

Schön hatte von 1988 bis 1993 in Konstanz studiert und 1998 mit einer Arbeit über Solarzellen seinen Doktor gemacht. Der Fachbereichsleiter Physik und Vorsitzende des Promotionsausschusses, Prof. Wolfgang Dieterich, sprach seinerzeit vom "größten Fälschungsskandal in der Physik der letzten 50 Jahre".

Bei seiner Konstanzer Dissertation habe er zwar nicht geschummelt, hieß es in der Mitteilung der Universität ferner. Mit seinen späteren Fälschungen habe er sich jedoch als "unwürdig zur Führung des Doktorgrades erwiesen".

Bei ihrer Entscheidung stützt sich die Konstanzer Hochschule auf das baden-württembergische Hochschulgesetz, das einen Titelentzug auch wegen späterer wissenschaftlicher Verfehlungen zulässt. Der 1970 geborene ehemalige Einser-Doktorand ist seit Bekanntwerden der Vorwürfe 2002 nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.