Poker-WM: Der Deutsche Pius Heinz gewinnt die WSOP

New York (dpa/cax) - Es ist das amerikanischste aller Kartenspiele und ein Deutscher hat den Weltmeistertitel geholt: Pius Heinz, vor 22 Jahren in Odendorf bei Bonn geboren, hat in der Nacht zum Mittwoch in Las Vegas die World Series of Poker (WSOP) gewonnen.

Sein Preisgeld: 8,7 MIllionen Dollar.

Der Deutsche hatte vor dem Finale schon weit mehr Chips gesammelt als seine Gegner und war als Favorit in die Runde der letzten Drei gestartet. Die World Series, die Weltmeisterschaft im Poker, hatte schon im Juli mit fast 7000 Spielern angefangen. Runde um Runde wurden es weniger, und am Dienstag waren es nur noch drei. Neben Pius Heinz saßen am Ende noch der 26-jährige Ben Lamb aus der Gastgeberstadt Las Vegas und der neun Jahre ältere Martin Staszko aus Tschechien am Tisch.

Lamb schied als erster aus, anschließend setzte sich Pius Heinz beim "Heads up" gegen Staszko durch. Wirklich traurig müssen Heinz' Gegner dennoch nicht sein. Die besten drei haben jeder mindestend vier Millionen Dollar mit nach Hause genommen.

Gerechnet wird beim Poker mit Spielgeld - den Chips. Während der einstige Favorit Lamb mit 55,4 Millionen Chips und der Tscheche Staszko mit 42,7 Millionen ins Finale gingen, hatte der Deutsche als „Chip Leader“ mehr als beide zusammen: 107,8 Millionen Chips. Ein „monströser Vorrat“, wie „pokernews.com“ schreibt.

Dabei ist Heinz ein Exot unter den Pokerspielern: Erst vor ein paar Jahren hat er mit dem Spielen angefangen - im Internet. Am Tisch spielt er sogar erst seit einem Jahr. Das sprichwörtliche Pokerface hat er auch, er verbirgt es aber nicht wie viele andere hinter einer großen Sonnenbrille. Stattdessen sitzt er immer in einem hellen „Hoodie“, einem Sweatshirt mit Kapuze, am Tisch.

„Ich versuche ganz ehrlich nicht so viel an das Geld zu denken und habe es bisher auch nicht“, hatte Heinz vor dem Finale dem Sender Fox 5 in Las Vegas gesagt. „Ich will einfach mein Spiel spielen, so gut ich es kann, ohne mir allzu viele Sorgen über das Geld zu machen“.

Die Höhe der Preisgelder mag atemberaubend sein, viel wichtiger ist in der Szene aber das goldene Armband, das sich Heinz gesichert hat und das vielen Spielern mehr Wert ist als das Geld. Für Heinz hat sich der Einsatz der 10 000 Dollar also auf jeden Fall gelohnt: Hoch gepokert und gewonnen.

Auf seiner Facebook-Seite schrieb Heinz nach dem Sieg: „Hiermit verkünde ich stolz, dass ich der Poker-Weltmeister 2011 bin! Ich habe für Deutschland gewonnen.“