Aachen Polizei entwaffnet Karnevalisten

Angesichts der Bedrohung durch Terror ist es keine gute Idee, mit einem täuschend echten Gewehr durch die Gegend zu spazieren. Diese Erfahrung musste jetzt auch ein Jeck im Rheinland machen.

Karnevalisten der Stadtgarde „Oecher Penn“ (Archivbild)

Foto: Ralf Roeger

Aachen. Mit dem Entwaffnen eines närrischen Gardeoffiziers hat die Polizei im rheinischen Aachen einigen Wirbel ausgelöst. Der junge Karnevalist in Uniform war am Wochenende mit seinem Deko-Gewehr auf dem Weg zu seiner Stadtgarde „Oecher Penn“, als drei Polizisten sein Gewehr einkassierten, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Der Karnevalist hatte nach Einschätzung der Beamten die täuschend echte Nachbildung eines Gewehrs getragen, eine so genannte Anscheinswaffe. Solche Waffen dürften außer bei Brauchtumsveranstaltungen nicht öffentlich getragen werden. Rechtlich hätten die Kollegen korrekt gehandelt, stellte die Polizei fest. Die „Aachener Zeitung“ hatte zuvor berichtet.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage sei es unbedarft an einem Samstagnachmittag mit einem Gewehr durch die Stadt zu spazieren, hieß es in dem Polizeibericht. Alternativ hätte man den Gardisten samt Gewehr im Streifenwagen zur Garde bringen können, um ihnen dort eine Unterweisung zu geben.

Die Stadtgarde will ihre Mitglieder im Umgang mit solchen Anscheinswaffen noch mal sensibilisieren, wie die Polizei nach einem kurzfristigen Treffen mit den Karnevalisten mitteilte. Einmütig appellierten Polizei und Stadtgarde an die Jecken: Waffen, die Ängste schüren, haben im Karneval nichts zu suchen. (dpa)