Porträt: Der Gute-Laune-Wetterfrosch
Der TV-Moderator Sven Plöger gilt als Favorit für das neue Gesicht vom Wetterdienstleister Meteomedia.
Gais/Schweiz. Er präsentiert auch das tiefste Tief stets mit einem sonnigen Lächeln: Sven Plöger gehört zu den beliebtesten ,Wetterfröschen’ Deutschlands. Seine Popularität hat er Wettermoderator Jörg Kachelmann zu verdanken, der ihn 1996 in seine Schweizer Firma Meteomedia holte.
Der Einschnitt in die Karriere seines Entdeckers und Mentors könnte sich jetzt als Glücksfall für den 43-jährigen Plöger erweisen: Er gilt als der heißeste Kandidat für die Nachfolge von Jörg Kachelmann als Aushängeschild für Meteomedia. Kachelmann ist wegen Vergewaltigung angeklagt.
Plögers PR-Agentur äußert sich zu der Angelegenheit nicht. Doch die Gerüchte halten sich hartnäckig. Der "Spiegel" berichtete kürzlich über eine firmeninterne E-Mail, nach der man "eine neue Galionsfigur" für das Unternehmen finden müsse. Denn Gründer, Miteigner und Moderator Kachelmann werde es "unabhängig vom Ausgang des Verfahrens nicht mehr sein können".
Vor allem Sven Plöger käme als neuer Kopf des Wetterdienstleisters Meteomedia in Frage. Bereits jetzt hat Plöger mit Kollegin Claudia Kleinert Kachelmanns Moderationstermine zusätzlich übernommen. "Er ist profilierter Meteorologe und ein bekanntes Gesicht", soll es in der Mail geheißen haben.
Plöger als neuer Vorzeigemann könnte dem Wetterdienstleister Meteomedia nach dem Kachelmann-Skandal helfen, das Image wieder aufzupolieren.
Plöger ist ein "Gute-Laune-Wetterfrosch". Als Rheinländer ist er mit einer gesunden Portion Optimismus ausgestattet. Die, sagt er, erlaube es ihm, auch im Klimawandel nicht nur Negatives zu sehen. Darüber berichtet er in seinem Buch "Gute Aussichten für morgen. Wie wir den Klimawandel für uns nutzen können".
Er ist ein Wettermann durch und durch, der schon als kleiner Junge mit einer elektronischen Wetterstation spielte und im Sachkundeunterricht Wetterdaten in Tabellen notierte. Ein Gewitter war sein Schlüsselerlebnis, das den Berufswunsch schließlich in ihm verfestigte.
"Auf einmal war alles hell, der Blitz schlug ins Stromhäuschen auf dem Feld hinter dem Haus ein. Dann war plötzlich alles schlagartig dunkel und es stank nach Schwefel. Das war für mich faszinierend", erzählte er unserer Zeitung.
Der Himmel und alles, was damit zu tun hat, habe es ihm angetan, sagt Plöger - nicht nur beruflich. Neben seiner TV-Tätigkeit unterrichtet er angehende Piloten in Meteorologie. Und er liebt Segel- und Gleitschirmfliegen.
Plögers Tätigkeit als Moderator bei Meteomedia ist ursprünglich nicht geplant gewesen. Er startete dort mit dem Beobachten von Wettermesswerten. Jörg Kachelmann holte ihn drei Jahre nach seinem Start bei Meteomedia ins Moderatorenteam - mit den Worten "Du siehst zwar nicht gut aus, aber du kannst reden", wie Plöger einmal erzählte.
Weiteren Gerüchten zufolge soll Plöger sich mittlerweile selbst gegen seinen Chef Kachelmann gestellt haben. Die "Bild" berichtet von einem angeblichen Brief sämtlicher Meteomedia-Mitarbeiter, den auch Plöger und Claudia Kleinert unterzeichnet haben sollen. Darin soll es heißen: "Du solltest alles unterlassen, was die Firma gefährdet."