Prima Noten für den „Klimaretter“ Deutschland
Studie: Germanwatch bescheinigt der Bundesregierung die beste Klimapolitik weltweit – und hofft auf Nachahmer.
Nusa Dua. Während Delegationen aus 192 Staaten auf Bali um eine neue Klimaschutz-Vereinbarung ringen, erhält Deutschland ein dickes Lob von der renommierten Umweltorganisation Germanwatch: In einer Studie, die Treibhausgas-Ausstoß und Klimapolitik bewertet, landet die Bundesrepublik auf Platz zwei hinter Schweden. "Was die Politik angeht, kommt Deutschland sogar auf den ersten Platz", sagte Jan Burck von Germanwatch am Montag bei der UN-Klimakonferenz.
Germanwatch honorierte insbesondere die Bemühungen der Bundesregierung während der EU-Ratspräsidentschaft und beim G8-Gipfel in Heiligendamm. Nur der noch immer hohe CO2-Ausstoß pro Kopf von 10,5 Tonnen pro Jahr ließ die Deutschen hinter die Schweden (fünf Tonnen) rutschen. Germanwatch hatte 56 Staaten untersucht, die 90 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes verursachen.
Die schlimmsten Klimasünder sind Saudi-Arabien, die USA und Australien. Die USA weigern sich auch während der aktuellen Verhandlungen auf Bali noch immer, eine konkrete Verpflichtung zur Verringerung des CO2-Ausstoßes einzugehen.
Auszeichnung: "Klimakatastrophe" ist das Wort des Jahres 2007. Der Ausdruck kennzeichne prägnant die bedrohliche Entwicklung, hieß es. "Herdprämie" landete auf Platz zwei.
Reaktion: Der Klimaexperte Joseph Alcamo hält nichts von dem Begriff. Er lenke von den drohenden "realistischen Szenarien" des Klimawandels ab.