Kein Groll mehr Prinz Harry: „Niemand will König oder Königin werden“

London (dpa) - Der Thron ist nach Angaben von Prinz Harry bei den Royals nicht gerade begehrt. „Gibt es jemanden in der Königsfamilie, der König oder Königin werden möchte? Ich denke nicht, aber wir werden unsere Pflicht zur richtigen Zeit erfüllen“, sagte der 32-Jährige der US-Zeitschrift „Newsweek“.

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Es ist das erste Mal, dass ein Angehöriger des Königshauses so offen über dieses Thema spricht. Harry verteidigte aber die Monarchie, an deren Modernisierung man arbeite. Wenn Königin Elizabeth II. (91) stirbt, dann wird Harrys Vater, Prinz Charles, der neue Monarch.

Harry, der Fünfte in der Thronfolge, sprach in dem Interview auch über seine Probleme nach dem Tod seiner Mutter, Prinzessin Diana. Sie war vor knapp 20 Jahren mit 36 bei einem Autounfall in Paris gestorben. Der damals zwölfjährige Harry musste während des Trauermarsches gemeinsam mit seinem Bruder William und seinem Vater hinter dem Sarg hergehen. Kein Kind „solle unter diesen Umständen zu so etwas gezwungen werden“, sagte Harry.

Mittlerweile hat Prinz Harry seinen Groll gegen das Königshaus beigelegt und nutzt seine Position, um anderen Menschen zu helfen. Mit William (35) und dessen Frau Kate (35) startete er eine Kampagne, um psychische Probleme von jeglichen Stigmata zu befreien.

Früher hatte Harry mit Alkohol-Exzessen und ausufernden Partys für Schlagzeilen gesorgt. Bei einer dieser Feiern trug er eine Nazi-Uniform. Seit einigen Jahren wirkt er psychisch gefestigt und ist beliebter bei den Briten als sein großer Bruder William.