Erkrath Erkrath kürt neues Prinzenpaar für zwei Sessionen

Erkrath. · Prinz Peter Arno I. und Prinzessin Hilde I. blicken positiv nach vorne. Was in der Session möglich sein wird, wird sich kurzfristig entscheiden.

Peter Arno Schmidt und Hildegard Pirredu sind Prinz Peter Arno I. und Prinzessin Hilde I.

Foto: Thomas Peter

Normalerweise dauert eine Infektionswelle nur wenige Monate, doch das Coronavirus wird von Experten und Entscheidungsträgern als so gefährlich eingeschätzt, dass eine Rückkehr zur Normalität nicht möglich sein soll, bevor es einen Impfstoff gibt. Was bedeutet das für den Karneval, der ja im November wieder beginnt?

Die Erkrather Vereine wollen auf keinen Fall die ganze Session absagen. Gabi Bunk und Franz Caron, die Vorsitzenden der „Letzten Hänger“, stehen in ständigem Austausch mit den Behörden, um zu planen was geht, und auf Veränderungen schnell reagieren zu können. Jetzt wurde erst einmal das neue Prinzenpaar der Stadt Erkrath vorgestellt.

„Wir sind bemüht, die karnevalistischen Tage wieder schön zu gestalten, nur wie genau das aussehen wird, wissen wir noch nicht“, sagt Gabi Bunk zu Beginn des Vorstellungstermins in fröhlicher Runde auf der Außenterrasse des Tennisclubs Blau-Weiß Erkrath. Auf jeden Fall werde die Session anders als sonst, vielleicht in kleinerem Rahmen, und unter Maßgabe eines Hygienekonzepts.

„Es gibt noch viele ‚Vielleichts‘“, so Bunk. Was man tun könne, sei vorzuplanen, abzuwarten und kurzfristig zu reagieren. Der erste Schritt war, ein Motto für die kommende Session auszurufen: „Metenanger – foerenanger“ soll das Leitbild gesellschaftlichen Handelns in Corona-Zeiten auf den Karneval übertragen. Vorgeschlagen hatte das Motto Karin Marquis, der dieses Signal ein großes Anliegen war. „Es ist ein Motto, das in die Zeit passt – nichts ist gerade wichtiger“, erklärt die Jeckin.

Dann war es an der Zeit, dass sich die designierten Hoheiten von ihren Plätzen erheben und sich zu erkennen geben: Ein Dreifaches „Helau“ auf Prinz Peter Arno I. und Prinzessin Hilde I.! „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir schnell nach Aschermittwoch neue Bewerber hatten“, sagt Franz Caron. Denn so eine Session erfordere lange Vorbereitung und hohe Ausgaben – „Da kannste nicht warten, wie sich die Pandemie entwickelt“.

Peter Arno Schmidt fordert „positives nach vorne schauen“

Peter Arno Schmidt wurde 1964 in Düsseldorf-Bilk geboren und lebt seit zehn Jahren in Erkrath. Der gelernte kaufmännische Angestellte war bereits „Jungfrau“ im Düsseldorfer Dreigestirn und ist auch im Schützenwesen aktiv. „Einfach mal positiv nach vorne schauen“ fordert Schmidt im Hinblick auf die ungewisse Session.

Hildegard Pireddu ist Jahrgang 1961 und Schulbetreuerin. Mit ihrer Vorgängerin Sabine Lahnstein ist sie gut bekannt, so dass die Staffelübergabe nahtlos erfolgen kann. Das designierte Prinzenpaar hat sich bereit erklärt, bis 2022 im Amt zu bleiben. Wegen Corona soll es eine Doppelsession geben, damit die Vorbereitungen im schlimmsten Fall nicht umsonst waren. „Das Motto passt auch für zwei Jahre“, sagt Franz Caron.

Los geht es am 11.11. mit dem gemeinsamen Hoppeditz-Erwachen der beiden Vereine. Wo und wie genau, steht noch nicht fest. Die Prinzenkürung ist auf den 25. November in der Stadthalle terminiert. „Im ‚Restaurantbetrieb‘ wird man es auch sicherlich machen können“, verspricht Bürgermeister Christoph Schultz. Es könnte sogar die Chance für einen Neuanfang sein, glaubt Karin Marquis: „Wenn es stattfinden kann, wird es intensiver als je zuvor.“

Peter Arno Schmidt spricht von einer „Rückkehr zu den Ursprüngen“ und erinnert an 1992, den ersten Karneval nach dem Golfkrieg. Franz Caron ergänzt: „Es wird nicht so rappelvoll und die Leute sind ruhiger geworden“. Schließlich kommt noch Prinzenführer Hartmut Forchert dazu, auf den die Delegation sehnlichst gewartet hatte. „Hartmut ist seit Anfang an dabei und ein wichtiger Teil des Teams“, sagt Gabi Bunk.