Erkrath „Ausbildungsplätze sind Mangelware“

Erkrath. · Ausbildende Kommunen wie Erkrath erleben immer wieder, das ihnen andere Städte junge Feuerwehrleute abwerben.

Kim Sara Doht vom Fachbereich Feuerschutz und Rettungsdienst der Stadt Erkrath.

Foto: Stadt Erkrath

Der Kreis Mettmann lässt derzeit eine neue Kreisleitstelle von Polizei und Feuerwehr bauen, in der auch eine Feuerwehrschule untergebracht ist. Davon profitiert auch Erkrath. Kim Sara Doht vom Fachbereich Feuerschutz und Rettungsdienst bei der Stadt Erkrath ordnet die Lage ein.

Frau Doht, wie viele Feuerwehrleute lässt die Stadt
Erkrath derzeit ausbilden?

Kim Sara Doht: Derzeit lassen wir jährlich zwischen zwei und fünf Anwärter ausbilden. In den vergangenen Jahren haben wir bevorzugt in Düsseldorf ausbilden lassen. Dies ist aber aktuell aufgrund des hohen Eigenbedarfes dort nicht mehr möglich. Zuletzt konnten wir jedoch noch einige wenige Ausbildungsplätze in Köln und Bottrop bekommen.

Wie groß ist der Nachwuchsmangel bei der Feuerwehr in Erkrath derzeit?

Doht: Zurzeit gibt es noch ausreichend Bewerber, allerdings herrscht ein Mangel an Ausbildungsplätzen. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen auch bei der Feuerwehr in den nächsten Jahren vermehrt in Pension. Darüber hinaus wachsen landesweit die Feuerwehren und der Rettungsdienst. Dadurch wird der Bedarf auch in Zukunft steigen. Zudem locken andere Kommunen oft mit höherer Bezahlung von Personal, um nicht selbst ausbilden zu müssen, und bedienen sich am Personalpool der ausbildenden Kommunen.

Welche Vorteile bietet in diesem Zusammenhang die Feuerwehrschule des Kreises Mettmann?

Doht: Obwohl die potenzielle Gefahr besteht, dass „unsere“ Feuerwehrleute von anderen Kommunen abgeworben werden, sieht es die Stadt Erkrath weiterhin als Investition in die Zukunft und als ihre Pflicht an, gut ausgebildete Feuerwehrleute in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Durch die Feuerwehrschule des Kreises Mettmann haben wir künftig die Möglichkeit, Anwärter nach den neuesten technischen Standards und an die Bedürfnisse der kreisangehörigen Kommunen angepasst ausbilden zu lassen. Dadurch wird sowohl die Qualität der Ausbildung, als auch die dann erzielte Zahl an Ausbildungsplätzen unsere Bedürfnisse erfüllen.