Erkrath Erkrath Weiher ist bald schlammfrei

Erkrath. · Die Sanierung des Gewässers soll mit der Entschlammung bald in die entscheidende Phase gehen. Die Arbeiten sind bereits ausgeschrieben.

Ein Teil des Wassers ist bereits abgelassen, der Rest soll im Herbst folgen.

Foto: Cordula Hupfer

Für Mensch und Tier war der Hochdahler Stadtweiher schon lange keine Idylle mehr. Ausbreitungsfreudige Pflanzen, die man zu üppig hatte wuchern lassen, setzten dem Gewässer mit ihren baumstarken Wurzeln immer stärker zu. Wegen abgestorbener Pflanzenteile im Wasser stank es dort im Sommer bis zum Himmel, Bewohner der anliegenden Hochhäuser beschwerten sich heftig. Nach langen Debatten hat die Stadt das kostenträchtige Sanierungsprojekt schließlich in Angriff genommen, als sich eine Fördermöglichkeit auftat.

Nächster Schritt ist die Entschlammung des Weihers

Mit Geld vom Land soll der Weiher jetzt wieder seinen alten, ursprünglichen Erholungswert erreichen. Dafür sind buchstäblich tiefgreifende Arbeiten nötig, damit sich das Problem mit dem raumgreifenden Bewuchs nicht gleich wieder einstellt – entwässern, austrocknen, ausbaggern. Jetzt meldet die Stadt: Nach der Entwässerung und schrittweisen Austrocknung ist nun die erste Ausschreibung zur Entschlammung des Stadtweihers erfolgt. Innerhalb von vier Wochen könnten sich Firmen für die Maßnahme bewerben und ein Angebot abgeben.

Die Entschlammung soll laut Verwaltung in zwei Schritten durchgeführt werden. Zunächst werde die Oberfläche des Weihers von dem (dort reichlich vorhandenen) Abfall wie beispielsweise Bauschutt gereinigt. Anschließend werde der Schlamm gelöst und im Uferbereich aufgeschüttet und gelagert. Wichtiger Hinweis für die Anwohner: Es wurden Lagerplätze ausgewählt, die möglichst weit entfernt von der Bebauung liegen und durch große Sandsäcke gesichert und abgeschottet werden, versichert die Stadt.

Auf diese Weise solle der Schlamm vor der Entsorgung noch weiter entwässern, an Gewicht verlieren und sich damit leichter abtransportieren lassen. Die Arbeiten sollen gemäß Vorgaben der Naturschutzbehörde zum Artenschutz ab Anfang Oktober beginnen und, abhängig vom Wetter, bis Mitte Dezember fertiggestellt sein. Während dieser Zeit werde der Stadtweiher ringsum mit einem Bauzaun gesichert. Die Wege um das Gewässer herum blieben aber begehbar.

Entsorgung des Schlammes
ist für das Frühjahr 2021 geplant

Im zweiten Schritt erfolge das Verladen und Entsorgen des Schlammes. Dies sei für das Frühjahr 2021 geplant, sofern das Wetter es zulasse. Bis die Entschlammung beginnt, kann man in dem Bereich, der den westlichen und den östlichen Teil des Weihers verbindet, noch den üppigen Wildblumenbewuchs bestaunen, der sich dort nach Ablassen des Wassers gebildet hat. Im westlichen Teil – dort, wo jetzt noch restliches Wasser vorhanden ist – halten sich immer noch Tiere wie zum Beispiel Fischreiher auf. Denn dieser Weiher-Teil soll erst nach der Vogelschutzzeit im Herbst trockengelegt werden und bis dahin noch als wichtiger Rückzugsort für verschiedene Amphibien und Wasservögel dienen.

Die überfällige Sanierung des Stadtweihers ist eine Maßnahme aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt Sandheide“. Mit Geld vom Land soll das gleichnamige Quartier in Hochdahl an mehreren Stellen aufgewertet werden und seinen Bewohnern mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität bieten.

So wird unter anderem auch der Kinderspielplatz am Stadtweiher zu einem „Leuchtturmspielplatz“ ausgebaut werden. Das bedeutet, dass er in Größe und Qualität so bemessen sein soll, dass er zum Anlaufpunkt für alle Generationen aus den angrenzenden Quartieren Stadtweiher, Sandheide, Schildsheide und darüber hinaus werden kann.