Pro Abschaffung - Alltagsrassismus ist kein Spaß

Ja, der Kult bezieht sich auf Kolonialzeit und Sklavenhandel. Ein liberales Land könnte sich das heutzutage getrost schenken — Alltagsrassismus ist kein Spaß.

Mit offen zur Schau getragenen Ressentiments gegen Andersfarbige, Zuwanderer und überhaupt alles Fremde lässt sich umgehen — weil mit offenen Karten gespielt wird. Anders gesagt: Wer sich wie ein Rassist (Ausländerhasser oder Antisemit) anhört, ist auch einer.

Vermutlich werden die wenigsten Niederländer, die bald dem Zwarten Piet zujubeln oder sich die Gesichter bemalen, sich für Rassisten halten — es ist ja nur ein Kinderfest. Allerdings eins, bei dem die Rollen klar verteilt sind. Da der gütige alte Mann mit Rauschebart. Dort die schwarzen, lächerlich kostümierten Helfer, die wahlweise Späße machen, Kinder erschrecken und über die sich allemal lachen lässt.

Im Kern ist das aber eine rassistische Denkweise, die ihren Ursprung in der Kolonialzeit hat und die in einem liberalen Land wie den Niederlanden nichts mehr verloren haben sollte. Traditionen werden zu Ballast, wenn sie andere Menschen herabwürdigen und beleidigen.