Projekt: Biete Luftballon — suche dafür einen Kleinbus

Jakob Strehlow aus Schleswig-Holstein spielt Hans im Glück — und will sich für einen guten Zweck ein Auto ertauschen.

Bönstrup. Jakob hat ein Auto. Einen blauen Kleinwagen mit zwei Jahren Tüv. Ausgegeben hat er dafür keinen einzigen Euro. Der 18-Jährige aus Bönstrup in der Nähe von Flensburg hat getauscht. Er spielt Hans im Glück — angefangen hat er mit einem Luftballon, einem Centartikel. Sein Ziel: ein Kleinbus. Den will er nicht selbst nutzen, sondern der Jugendarbeit in seinem Heimatdorf zur Verfügung stellen. Der Jugendausschuss des STV Sörup, eine Gruppe von rund 30 Jugendlichen, veranstaltet jeden Monat Aktionen für Kinder und soll mit dem Kleinbus Ausflüge machen können.

„Vor ein paar Jahren habe ich einen Kurs besucht, um die Jugendleitercard zu bekommen. Dabei wurde uns die Aufgabe gestellt, einen Aufkleber innerhalb von zwei Stunden in etwas Wertvolleres zu tauschen“, erzählt Jakob Strehlow. „Am Ende hatte ich einen Pullover.“ Das muss auch in größer gehen, dachte er sich dann, als er vor rund einem Jahr eine Idee für eine Projektarbeit an seiner Schule suchte. Das „Tausch-Wunder“ war geboren.

Mittlerweile hat Jakob eine Internetseite, einen Facebook-Auftritt, war mit seiner Idee im Fernsehen — und hat sieben Tauschgeschäfte hinter sich: Aus dem Luftballon wurde ein Multifunktionswerkzeug. Das tauschte er gegen eine Videosoftware, für die er ein Fahrrad bekam. Es folgte eine Gartenpumpe, ein Kombidämpfer, ein Tonstudio und schließlich der 17 Jahre alte Ford Fiesta, für den eine ortsansässige Werkstatt die Tüv-Prüfung obendrauf legte.

„Die ersten Tauschaktionen gingen ganz schnell“, sagt Jakob. Das Auto hingegen hat er nun seit vier Monaten. „Mir war klar, dass es schwieriger wird, je höher der Wert des Gegenstands ist.“ Dabei bekommt er kreative Angebote: eine Verkehrsampel, das Patent für eine Kräutersorte, ein lebendiger Bulle. „Der Bulle hat einen höheren Wert als das Auto, aber wo soll ich ihn unterbringen?“, sagt Jakob. „Das Angebot musste ich ablehnen. Am Ende bekomme ich Ärger mit Tierschützern.“

Am 2. Februar präsentiert Jakob das Ergebnis seines Projektes — doch danach soll es weitergehen. „Ich kann dann nur nicht mehr so viel Zeit investieren; die Abschlussprüfungen kommen“. Im Moment steckt er zwei bis fünf Stunden am Tag in das „Tausch-Wunder“. „Mein festes Ziel bleibt der Kleinbus.“

tausch-wunder.de