TV-Polizist fast getötet: Fünfeinhalb Jahre Haft
Michael Frehn bekommt außerdem 25 000 Euro.
Düsseldorf. „Das Urteil muss man erst einmal sacken lassen. Für mich und meine Familie bin ich erst einmal froh, dass es vorbei ist“, atmete TV-Polizist Michael Frehn Freitag durch. Wenige Minuten zuvor hatte das Düsseldorfer Landgericht Roberto S. zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren wegen versuchten Totschlags verurteilt. Außerdem bekommt der 42-Jährige 25 000 Euro Schmerzensgeld.
Im August vor zwei Jahren war Frehn, bekannt aus der RTL-Doku-Serie „Ärger im Revier“, lebensgefährlich verletzt worden. Bei einem Einsatz in Mönchengladbach, als der Beamte gerade einen Randalierer überwältigt hatte, trat ihm S. mit voller Wucht ins Gesicht. Dabei trug der Polizist so schwere Verletzungen davon, dass bleibende Schäden entstanden.
In Mönchengladbach war Roberto S. wegen versuchten Mordes verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil jedoch aufgehoben. Denn das Motiv Heimtücke sei nicht gegeben. Außerdem war der Angeklagte bei der Tat erst 20 Jahre alt.
Darum wurde der junge Mann Freitag nur wegen versuchten Totschlags verurteilt. Das Gericht stellte fest, dass Frehn nicht arg- und wehrlos gewesen sei, weil die Tat aus einem „tumultartigen Geschehen“ erfolgte und S. zuvor durch lautes Rufen auf sich aufmerksam machte. So habe Frehn mit einem möglichen Angriff rechnen müssen.
Der 42-Jährige wirkte nach dem Ende des Verfahrens zufrieden, obwohl Roberto S. mit einer milderen Strafe als im ersten Verfahren davon kam: „Der Prozess fand wegen des BGH-Urteils unter ganz anderen Voraussetzungen statt.“