Prozessbeginn Falscher Arzt überredete Frauen und Mädchen zu lebensgefährlichen Stromschlägen

München · Am Landgericht München II startet am Dienstag ein Aufsehen erregender Prozess: Ein 30 Jahre alter Mann ist wegen versuchten Mordes an 88 Frauen und Mädchen angeklagt.

Das Foto der Polizei zeigt eine Apparatur des Betrügers. Zahlreiche Frauen in ganz Deutschland hatten sich damit teilweise lebensbedrohlichen Stromschlägen ausgesetzt. Am Dienstag (12.11.2019) beginnt der Prozess gegen den falschen Arzt.

Foto: picture alliance / Polizeipräsid/Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Der falsche Arzt soll die Frauen und Mädchen per Skype dazu gebracht haben, sich selbst lebensgefährliche Stromschläge zuzufügen. Die zuständige Staatsanwaltschaft München II spricht von einem „ungewöhnlichen Fall“.

Der Mann aus dem Raum Würzburg soll sich als Wissenschaftler ausgegeben und behauptet haben, er suche Teilnehmerinnen für eine medizinische Studie. Über Skype, so die Vorwürfe, wies er die Mädchen und jungen Frauen an, Apparate zu bauen, um sich selbst lebensgefährliche Elektroschocks zuzufügen. Die Videochats zeichnete der IT-Spezialist auf. Ein Fetisch soll das mutmaßliche Motiv des Angeklagten sein. Es soll ihn sexuell erregt haben, wenn eine Frau durch einen Stromschlag Schmerzen erleidet.

(dpa)