Prozess gegen „Waldjungen Ray“ eingestellt
Berlin (dpa) - Der Betrugsprozess gegen den einst geheimnisvollen „Waldjungen Ray“ ist eingestellt worden. Der 21-jährige Niederländer muss aber 150 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, wie das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verkündete.
Die Verhandlung hinter verschlossenen Türen dauerte keine Stunde. In dem Jugendstrafverfahren war „Ray“ vorgeworfen worden, Sozialleistungen von knapp 30 000 Euro in der deutschen Hauptstadt erschlichen zu haben.
Der junge Mann, der sich angeblich nicht an seine Herkunft erinnerte und sich Ray nannte, war im September 2011 in Berlin wie aus dem Nichts aufgetaucht. Er wurde in einer Jugendhilfeeinrichtung betreut. Erst Monate später stellte sich heraus, dass Ray in Wirklichkeit Robin aus dem niederländischen Hengelo ist und schon volljährig war.
Gerichtssprecher Tobias Kaehne sagte zur Einstellung, dem Steuerzahler sei nur ein geringer Schaden entstanden. Hätte sich der Unbekannte als Obdachloser gemeldet, hätten ihm auch Leistungen in ähnlicher Höhe zugestanden. Die Öffentlichkeit wurde gleich zu Beginn des Prozesses ausgeschlossen.