Prozess um tödliche Geisterfahrt nach Jackpotgewinn startet
Über eine halbe Million Euro gewinnt ein Wiesbadener in der Spielbank. Danach soll er tüchtig gefeiert und dann als Geisterfahrer auf der Autobahn einen tödlichen Unfall verursacht haben.
Wiesbaden (dpa) - Nach einem Jackpotgewinn in der Spielbank von über einer halben Million Euro soll ein Mann als Geisterfahrer auf der Autobahn A3 in Hessen einen Menschen getötet und sechs weitere zum Teil schwer verletzt haben.
Vor dem Landgericht Wiesbaden muss sich der heute 51-Jährige von Dienstag an wegen fahrlässiger Tötung, vorsätzlicher gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten. Insgesamt fünf Fahrzeuge waren an dem Unfall im November 2011 nahe Idstein beteiligt.
Rund 19 Stunden nach dem Jackpotgewinn in der Wiesbadener Spielbank soll der Mann nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit Alkohol und Kokain mit seinem Wagen auf der A3 in Fahrtrichtung von Frankfurt nach Köln unterwegs gewesen sein, als er plötzlich auf der dreispurigen Autobahn wendete und zurück entgegen der Fahrtrichtung nach Wiesbaden fuhr.
Wenig später sei es zum Frontalzusammenstoß mit einem Auto gekommen, in dem drei Menschen saßen: Der 56 Jahre alte Fahrer stirbt, seine 54-jährige Frau und sein 17 Jahre alter Sohn überleben schwer verletzt.
Der Angeklagte selber wird schwer verletzt, flieht aber zu Fuß vom Unfallort. Einen Tag später stellt er sich Polizei. Bei seiner Vernehmung durch die Beamten kann sich der zur Tatzeit 48-Jährige nicht an die Einzelheiten seine Geisterfahrt erinnern.