Deutsche spendeten 2014 rund 6,4 Milliarden Euro
Berlin (dpa) - Die Deutschen haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Geld für allgemeine soziale Zwecke gespendet - und zugleich deutlich weniger für die Opfer von einzelnen Krisen und Katastrophen.
Laut einer Hochrechnung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DIZ) in Berlin kamen insgesamt gut 6,4 Milliarden Euro zusammen, etwa 65 Millionen mehr als 2013. 100 Millionen Euro waren sogenannte Sonderspenden, die zu speziellen Anlässen wie etwa Naturkatastrophen gesammelt werden.
2013 hatten das verheerende Hochwasser in Deutschland (158 Millionen Euro) und der Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen (144 Millionen) dafür gesorgt, dass etwa dreimal so viel Geld in diesem Bereich zusammenkam, wie das DZI am Montag mitteilte. 2014 dagegen habe die Hilfe für Flüchtlinge im Nahen Osten mit rund 54 Millionen Euro schon den größten Posten ausgemacht.
Dass knapp 270 Millionen Euro mehr als im Vorjahr bei den allgemeinen Spenden zusammengekommen seien, führte DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke vor allem auf zwei Dinge zurück: Zum einen seien viele Deutsche angesichts einer guten wirtschaftlichen Lage bereit gewesen, mehr für Bedürftige zu geben. Zum anderen wirke sich offensichtlich nun aus, dass sich die Spendenorganisationen besser und transparenter organisiert hätten.
Das Zentralinstitut ermittelt für seinen Spenden-Index unter anderem die Einnahmen der größten Organisationen und rechnet diese dann auf alle Organisationen hoch, die ein DZI-Spendensiegel tragen. An diesem Mittwoch stellt auch der Deutsche Spendenrat seine Bilanz des Jahres 2014 vor. Er ermittelt seine Werte auf Grundlage von Analysen des Marktforschungsunternehmens GfK. Sie fallen meist niedriger aus als die vom DZI.