Rainer Brüderle: Der Bissige

Rainer Brüderle hatten viele nicht auf der Rechnung, als nach der Bundestagswahl 2009 die schwarz-gelbe Koalition geschmiedet wurde. Der altgediente FDP-Politiker schien nicht in eine Ministerriege zu passen, die einen Neuanfang ausstrahlen sollte.

Doch der heute 65-Jährige wurde Ressortchef im Wirtschaftsministerium.

Seither macht Brüderle durch ordnungspolitische Ansagen wie dem Nein zu Staatshilfen für Opel von sich reden. Zum Koalitionsfrieden trägt er damit nicht bei, aber er schärft das Profil einer FDP im Umfragetief. Mit seinem Vorschlag, die Rentengarantie zu kippen, sorgt er erneut für Furore.

Von 1987 bis 1998 war Brüderle Wirtschaftsminister in Rheinland-Pfalz, seit 1994 zudem für Landwirtschaft und Weinbau. Erst 1998 zog er in den Bundestag ein. Er übernahm einen Vizechefposten in der Fraktion zusätzlich zum Vize-Parteivorsitz.

Zwar fiel der am 22.Juni 1945 in Berlin geborene Wirtschaftswissenschaftler von Anfang an durch launige Reden auf. Doch den Ruf eines kompetenten Ökonomen erwarb er sich damit nicht, vielmehr wurde er als "Karl Moik der Wirtschaftspolitik" verspottet. Die Spötter sind verstummt.