AfD-Kundgebung in Jena Rechte Zeitschrift in Einsatzwagen - Polizei entschuldigt sich
Jena (dpa) - Eine Ausgabe der rechten Zeitschrift "Compact", die im Vorfeld einer AfD-Kundgebung in Jena hinter der Windschutzscheibe eines Polizeiautos zu sehen war, hat für Aufregung gesorgt.
Die Polizei teilte in der Nacht zum Donnerstag mit, sie habe noch am Mittwochnachmittag kritische Nachfragen dazu bekommen, warum das Magazin in dem Fahrzeug lag. Beim Polizeiführer habe der Fall für Unverständnis gesorgt. Da die politische Neutralität der eingesetzten Beamten in diesem Fall offensichtlich nicht gewahrt worden sei, werde die Sache intern geprüft, hieß es weiter.
Zuvor hatte sich die Polizei schon über den Kurznachrichtendienst Twitter entschuldigt, nachdem dort die Frage aufgekommen war, ob man sich um die Neutralität der Ordnungshüter sorgen müsse: "Nein - wir sind selbstverständlich unparteiisch! Sorry trotzdem", lautete die Antwort. Auf dem Titel des "Compact"-Magazins ist die AfD-Chefin Frauke Petry zu sehen.
Etwa 2500 Menschen hatten in Jena gegen die AfD-Kundgebung demonstriert, wie die Polizei mitteilte. Dem Aufruf der Partei seien etwa 550 ihrer Anhänger gefolgt. Als Gegendemonstranten Absperrungen durchbrechen wollten, setzte die Polizei Pfefferspray ein. Es gab mehrere Verletzte.