Rekord-Komet leuchtet zum Weihnachtsfest
Holmes soll von der Erde aus betrachtet bald dreimal so groß wirken wie der Mond.
Düsseldorf. Weihnachten wird sich dem Beobachter des Nachthimmels ein Spektakel bieten, das selbst die drei Weisen aus dem Morgenland beeindruckt hätte: Der Komet 17P/Holmes soll zu dieser Zeit von der Erde aus betrachtet dreimal so groß wirken wie der Mond, so die Schätzungen von Experten. Allerdings leuchtet er nicht so hell wie der Erdtrabant. Schon jetzt begeistert der Schweifstern die Astronomen rund um den Globus.
Der für unseren Planeten wegen der großen Entfernung völlig ungefährliche Komet im Sternbild Perseus wurde Ende Oktober plötzlich so hell, dass er seitdem sogar ohne optische Hilfsmittel wie Fernglas oder Teleskop zu erkennen ist. Seine Leuchtkraft steigerte sich um das 500000-fache. Etwas Vergleichbares ist zuvor noch nie beobachtet worden. Die mögliche Ursache dieser Licht-Explosion: Durch die Kollision mit einem Felsbrocken im All kam es zum Aufbrechen des Kometen-Kerns, der selbst aus Eis- und Felsbrocken von einigen Kilometern Durchmessern besteht.
Holmes hat noch mehr schier Unglaubliches zu bieten: Der Durchmesser seiner wachsenden Hülle ist bereits doppelt so groß wie die Sonne, zurzeit sind es 2,7 Millionen Kilometer. So gilt Holmes nun als größtes Objekt in unserem Sonnensystem.
Diese Koma genannte Wolke entsteht durch die Verdampfung von gefrorenen Gasen aus dem Kern. Die nötige Hitze dafür kommt von der Sonne.
Der Komet ist ein alter Bekannter: Er wurde bereits im Jahre 1892 von dem englischen Astronom Edwin Holmes entdeckt, der ihm dann seinen Namen gab. Auch damals war er heller geworden. Der Schweifstern läuft in sieben Jahren einmal um die Sonne, und ist für Menschenaugen meist nicht sichtbar.
Um die neue Mond-Konkurrenz gut sehen zu können, empfehlen sich dunkle Beobachtungsposten. Eine Großstadt im Lichterglanz ist also weniger geeignet. Der Komet erscheint als neblige Scheibe am nächtlichen Himmel im Nordosten.
Bilder von 17P/Holmes, darunter auch Schnappschüsse von Hobby-Sterngucker aus Deutschland, finden sich im Internet unter:
Internet http://www.spaceweather.com/