Retter der Popwelt: Tim Bendzko auf Tour
Berlin (dpa) - Tim Bendzko ist ein deutscher Liedermacher - aber einer von der coolen Sorte. Mit viel Witz, Esprit und Groove sinniert der Berliner musikalisch über das Leben. Und war damit die Pop-Entdeckung 2011.
Er wollte „nur noch kurz die Welt retten“ - und das war nicht zu viel versprochen: Tim Bendzko (26) hat für viele Musikfans im letzten Jahr die Welt des Pop gerettet, zumindest ein bisschen. Mit seinem ironischen Rettersong beherrschte er den Sommer über die Radios; sein Debütalbum „Wenn Worte meine Sprache wären“ war nicht nur ein Charts-Erfolg, sondern auch musikalischer Balsam auf die geschundenen Seelen deutscher Pop-Liebhaber. Endlich mal ein junger Songschreiber, der intelligent, witzig, ironisch und pointiert über das Leben singt und das Ganze auch noch in einen Groove packt, der einfach Spaß macht.
Am 15. Januar startet der Shootingstar in Offenbach seine große Tournee, die allerdings bis auf ganz wenige Ausnahmen bereits komplett ausverkauft ist.
Dabei ist der Berliner eigentlich ein Spätzünder im Pop-Business (Debütalbum mit 26), der aber schon früh wusste, was er will. „Also, ich hab' so mit elf Jahren beschlossen, Musik zu machen“, sagte er im dpa-Interview zur Veröffentlichung seines Albums. 50 bis 100 Songs sind seitdem entstanden, allerdings habe er gemerkt, dass es da schon Lieder gab, „wo klar war, das glaubt mir jetzt noch keiner“. Also wartete er - und das Warten hat sich gelohnt.
Denn jetzt kommt er äußerst glaubwürdig und hörwürdig mit seinen persönlich gefärbten Songs rüber. „Ich schreibe grundsätzlich über Sachen, die mich beschäftigen“, gerne über ernste Themen, Lebensprobleme, aber häufig mit einem ironischen Augenzwinkern.
Dabei hilft ihm auch seine Lebenserfahrung: Er war Jugendfußballer beim Kult-Club FC Union Berlin, arbeitete als Auto-Auktionator und hat Theologie studiert - Theologie? „Also ich hab das studiert, um mich irgendwie selbst zu sortieren. Und Musik macht eigentlich auch nichts anderes.“