Retter suchen noch Hunderte Opfer von Taifun „Bopha“
Manila (dpa) - Helfer kämpfen sich auf den Philippinen unermüdlich durch Schlamm, umgestürzte Bäume und zerstörte Häuser. Auch drei Tage nach dem Taifun „Bopha“ suchen sie noch nach Hunderten Vermissten.
Die Chance, noch Überlebende zu finden, werde immer geringer, sagte Generalmajor Arial Bernado von der philippinischen Armee am Freitag. Mehr als 530 Menschen werden nach Angaben der Behörden vermisst. Die Zahl der Toten liegt bei knapp 500.
38 Vermisste konnten lebend geborgen werden. Der 54-jährige Carlos Agang war zwei Tage unter Geröll und Trümmern begraben. Eine Sturzflut hatte sein Haus weggeschwemmt. „Ich habe um Hilfe geschrien, aber niemand hörte mich“, erzählte er nach seiner Rettung. Was aus seiner Frau und vier Kindern geworden sei, wisse er nicht.
„Bopha“ war am Dienstag über die südliche Insel Mindanao hinwegfegt. Der Katastrophenschutz meldete bis Freitagabend (Ortszeit) 456 Tote. Nur ein Bruchteil der Toten konnten bislang identifiziert werde. Nach Informationen des Militärs und des Zivilschutzes vom Donnerstagabend wurden 482 Leichen geborgen.
Die Regierung versprach nach dem verheerenden Unwetter besseren Schutz vor ähnlichen Katastrophen. Präsident Benigno Aquino besuchte am Freitag das Katastrophengebiet. „Wir wollen herausfinden, warum diese Tragödie passiert ist und verhindern, dass es wieder passiert“, sagte er in der Stadt New Bataan.
Viele Menschen waren in Sturzfluten und bei Erdrutschen gestorben, andere waren von Bäumen oder Schutt erschlagen worden. Erdrutsche hatten auch mehrere Notunterkünfte unter sich begraben. Fast 300 000 Menschen sind auf Mindanao auf Hilfe angewiesen und haben in Notunterkünften Unterschlupf gefunden. Mehr als 10 000 Häuser wurden zerstört. Insgesamt sind in der Region mehr als fünf Millionen Menschen betroffen.