Riesenwelle: Surfer überlebten Tsunami nur knapp
Sydney. Neun australische Surfer haben den Tsunami nach dem schweren Erdbeben vor den Mentawai-Inseln in Indonesien nur wie durch ein Wunder überlebt. Der Zeitung "Sydney Morning Herald" (Donnerstag) berichteten sie, dass ihr Boot am Montagabend von einer drei bis fünf Meter hohen Welle erfasst und hunderte Meter weit geschleudert wurde.
Einige der Männer, darunter ein Nichtschwimmer, wurden über Bord geworfen, andere saßen zunächst in der brennenden "MV Midas" fest.
Das Boot explodierte, kurz nachdem sich auch die letzten Surfer von Bord gerettet hatten. Die US-Geologiebehörde geht inzwischen davon aus, dass das Erdbeben eine Stärke von 7,7 hatte.Die australischen Freunde wollten sich auf dem 20 Meter langen Motorboot in der Macaronis-Bucht gerade schlafen legen, als die Erde bebte. Nur wenige Minuten später kam die Riesenwelle auf einer Breite von mehr als 500 Metern auf das Boot zu.
"Es sah aus, als kämen eine Million Lastwagen herangedonnert", berichtete Jethro Jones der Zeitung. "Es dauerte keine zehn Sekunden, bis die Welle das Boot erreicht hatte, und sie schleuderten uns hunderte Meter weit."Einige seiner Freunde waren zu dem Zeitpunkt schon unter Deck. Nach der Kollision mit einem ebenfalls von den Wellen gepacktem Boot brach Feuer aus. "Ich dachte, da gibt es kein Entkommen", erzählte Robert Marino.
"Aber gleichzeitig wollte ich nicht aufgeben." Er zwängte sich durch eine kleine Bootsöffnung. Kaum waren die Männer draußen, explodierte das Boot. "Wir hörten nur Bang! Bang!", erzählte Jimmy Black.Sieben Männer wurden von der nächsten Riesenwelle in das Sumpfgras am Rand der Bucht geschleudert.
Black bekam den Schiffskoch Feri zu packen und schob den Nichtschwimmer auf eine Palme. Zwei der Freunde drifteten aber auf das Meer hinaus. Ein Boot nahm die Schiffbrüchigen später an Bord. Zwei Stunden später fanden sich die Freunde am Ufer wieder - durchgeschüttelt und schockiert, aber am Leben.