Jazz-Sänger Roger Cicero stirbt im Alter von 45 Jahren

Hamburg. Der Jazz-Sänger Roger Cicero ist tot. Der 45-Jährige sei bereits am vergangenen Donnerstag an einem Hirninfarkt im Kreise seiner Familie gestorben, wie sein Management am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

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„Einen Tag nach seinem letzten Live-Auftritt im Bayerischen Fernsehen traten plötzlich akute neurologische Symptome infolge eines Hirninfarktes auf“, berichtete das Management weiter. „Im Krankenhaus verschlechterte sich sein Zustand rapide.“ Cicero starb „im Kreise seiner Lieben, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben“.

Der Sänger hatte im November wegen eines akuten Erschöpfungssyndroms mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung seine Konzerttermine bis Ende 2015 abgesagt. Damals hatte er gerade sein Live-Album "Cicero Sings Sinatra" veröffentlicht. „Zu viele Termine, zu viele Konzerte, zu viele Verpflichtungen“, hieß es damals in der Mitteilung seiner Agentur. Nun sollte seine Tournee fortgesetzt werden.

Nach seinem Zusammenbruch hatte sich der 45-Jährige geweigert, in ein Krankenhaus zu gehen, erzählte er im Januar der Bild-Zeitung. Stattdessen lebte er fünf Wochen in einem Heidelberger Hotelzimmer. Er sollte aber absolute Ruhe halten.

Seine Freundin habe ihn oft besucht und sei in dieser Zeit eine große Stütze gewesen. Noch nie habe ich so einen Kontrollverlust über meinen Körper erlebt“, sagte Cicero. „Wenn man von einem Tag auf den anderen körperlich so ausgebremst wird, muss man diesen Schock erst einmal verarbeiten.“

Nach seinem Zusammenbruch habe er sich aber schon auf die bevorstehende Tour gefreut, die in wenigen Tagen starten sollte. Am 8. April wollte er in der Mitsubishi-Electric-Hall in Düsseldorf auftreten.

Cicero hatte für Deutschland 2007 beim Eurovision Song Contest (ESC) gesungen und mit „Frauen regier'n die Welt“ den 19. Platz belegt. Zu seinen Markenzeichen gehörte der obligatorische Hut. Die Gemeinschaft Deutscher Hutfachgeschäfte in Düsseldorf kürte ihn zum „Hutträger des Jahres 2015“.

Mit seinem Album "The Roger Cicero Jazz Experience" war er für den Echo 2016 nominiert.

Der Sohn des Jazz-Pianisten Eugen Cicero hatte seinen Durchbruch mit einer Mischung aus Pop, Jazz und Swing, gewürzt mit frechen und amüsanten Texten, geschafft. Elegant mit Hut und Lackschuhen kam er mit seinen Big-Band-Musikern im Stil der großen Swing-Künstler auf die Bühne. Zu seinen Markenzeichen gehörte seit langem der obligatorische Hut. Die Gemeinschaft Deutscher Hutfachgeschäfte in Düsseldorf kürte ihn zum „Hutträger des Jahres 2015“.

Cicero hinterlässt einen Sohn. Von der Mutter des Kindes hatte er sich 2013 getrennt. (mit Material von dpa)