Roland Berger hat einer ganzen Branche Namen und Gesicht gegeben. Die von ihm gegründete "Roland Berger Strategy Consultants" steht für Wirtschafts- und Politikberatung schlechthin. Der jetzt 71-Jährige hat sein Unternehmen in der von US-Firmen beherrschten Branche hinter McKinsey auf Platz zwei geführt. Und nun soll er im Auftrag von Bundeswirtschaftsminister Guttenberg (CSU) Opel retten - als "Koordinator" zwischen Bundesregierung und der Opel-Mutter General Motors. Das findet allerdings nicht jedermanns Beifall.
Denn kaum ernannt, stellte sich heraus, dass Bergers Unternehmen - Berger selbst hält daran noch 9,9 Prozent und ist Aufsichtsratschef - für GM Europe das Sanierungskonzept erarbeitet. Zudem sitzt er im Aufsichtsrat des Opel-Konkurrenten Fiat. Der Hinweis, ein Interessenkonflikt liege nicht vor, denn Berger erhalte für den Job von der Bundesregierung keinen Cent, überzeugte die Opposition nicht: Von GM und Fiat erhält er Geld. Doch Berger hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er mit Widersprüchen durchaus leben kann: Er beriet Gerhard Schröder und pflegte zugleich mit Edmund Stoiber eine lange Freundschaft. Ein Profi halt. Red