Vermisstensuche Acht Menschen sterben beim Skifahren in den italienischen Alpen
Rom · Sie waren abseits der Piste unterwegs - doch der Schnee saß locker. Mehrere Menschen starben am Wochenende beim Skifahren in Italien. Und die Vermisstensuche geht weiter.
Bei mehreren Lawinenabgängen sind in Norditalien acht Menschen ums Leben gekommen. Alle seien am Sonntag abseits der Piste unterwegs gewesen, erklärte die Bergrettung am Montag auf Twitter. Sechs Menschen seien im Aostatal gestorben, ein 18-Jähriger in Südtirol in der Provinz Bozen. Ein weiteres Todesopfer gab es in der Lombardei.
Medienberichten zufolge wurde am Montag in Courmayeur im Aostatal nahe der Schweizer Grenze nach einem weiteren Vermissten gesucht. Zuvor hatten die Rettungskräfte die Leichen von drei Skifahrern entdeckt, die seit Sonntag vermisst wurden, wie die Tageszeitung „La Repubblica“ berichtete. Es handele sich um Franzosen und Engländer. Wegen der noch immer hohen Lawinengefahr gestalteten sich die Such- und Bergungsarbeiten schwierig.
Auch in Teilen Südtirols wurde weiter vor Lawinen gewarnt. „Schon einzelne Tourengeher oder Freerider können sehr leicht Lawinen auslösen, auch große“, hieß es in der Lawinenvorhersage am Montag. Der Neuschnee der vergangenen Tage liege auf einer „ungünstigen Altschneeoberfläche“, die viele Schwachstellen aufweise.
Heftiger Schneefall hatte am Wochenende nicht nur das Lawinenrisiko verschärft, sondern auch Chaos auf den Straßen in den italienischen Alpen ausgelöst. Die Brennerautobahn musste zeitweise gesperrt werden. Mehrere Motorradfahrer seien wegen des Schnees gestürzt, was wiederum die Fahrer von teils schlecht für die Wetterlage ausgestatteten Lastwagen zu „abrupten Manövern“ gezwungen habe, erklärte der Zivilschutz Südtirol. Die Folge: Blockaden beider Fahrspuren und stundenlange Hängepartien für Autofahrer.
Um die 2000 Kräfte der Feuerwehr und Polizei sowie Sanitäter und freiwillige Helfer seien im Einsatz gewesen. An die Wartenden wurden in der Kälte Decken, Brote und warme Getränke verteilt, wie der Zivilschutz weiter mitteilte. Einige Reisende, die mit dem Auto unterwegs waren, wurden mit Bussen in Aufnahmezentren gebracht. Verschärft hatte die Situation am Samstag der Abgang einer Lawine, bei der aber niemand verletzt wurde.