Prozess Dreifachmord in Hille - Mutmaßlicher Mörder soll blutiges Messer abgeleckt haben

Bielefeld · Im Prozess um den Dreifachmord im ostwestfälischen hille werden grausame Deatils bekannt. Bislang beschuldigen sich die beiden angeklagten Deutschen gegenseitig.

Ein Absperrband hängt an der Rückansicht des Hofes, auf dem im März 2018 eine Leiche gefunden wurde. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Grausiges Detail im Prozess um den Dreifachmord im ostwestfälischen Hille: Nach dem Tod eines Opfers soll der Angeklagte Jörg W. das blutverschmierte Tatmesser abgeleckt haben. Das habe der Mitangeklagte Kevin R. ihr im Gespräch geschildert, sagte die psychiatrische Gutachterin Nahlah Saimeh am Montag in dem Prozess vor dem Landgericht Bielefeld. Die Expertin, die über die Schuldfähigkeit des ehemaligen Zeitsoldaten Auskunft geben soll, bezeichnete den 24-Jährigen als psychisch gesunden Mann. Ihr Gutachten wird das Gericht erst in ein paar Wochen in das Verfahren einführen.

„Er selbst habe diese Pose von Jörg W. als ekelhaft empfunden“, sagte Saimeh über die Aussagen von Kevin R. weiter. Ansonsten sei der 24-Jährige bei seiner bisherigen Aussage geblieben. Demnach habe er bei der Beseitigung der Leichen geholfen, aber nicht selbst getötet. Wie Blutspritzer auf seine Jacke kommen konnten, sei für ihn selbst nur schwer erklärbar.

Bislang beschuldigen sich die beiden angeklagten Deutschen gegenseitig. Eine entscheide Rolle kommt daher im Prozess einem Rechtsmediziner zu. Am 21. Februar soll der Gutachter Bernd Karger von der Uniklinik Münster die Entstehung der Blutspritzer erklären.

(dpa)