Rudolf Henke: Der Ober-Arzt

Rudolf Henke führt demnächst die Ärztevereinigung Marburger Bund. Der 53-Jährige sitzt seit 1995 für die CDU im NRW-Landtag.

Düsseldorf. Rudolf Henke ist künftig als Chef des Marburger Bundes Cheflobbyist für die rund 100 000 Mitglieder der Ärztevereinigung. Der 53-jährige Dürener übernimmt dabei ein gewichtiges Erbe. Denn sein Vorgänger Frank Ulrich Montgomery (55) hat aus dem Marburger Bund, zuvor eine ehe träge Standeorgansation, eine schlagkräftige Interessenvertretung gemacht. Belohnt wurde er im vergangenen Jahr, als er einen eigenen Tarifvertrag für die Ärzte an Krankenhäuser herausholte. Henke hat diesen Weg in den vergangenen 18 Jahren als Stellvertreter mit begleitet. Er ist seit 1988 Oberarzt für Hamätologie/Onkologie in Eschweiler und sitzt seit 1995 für die CDU im Düsseldorfer Landtag, ist dort gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion. Dabei ist er in der Vergangenheit in ein Dilemma geraten: als der Marburger Bund die Uni-Kliniken in NRW bestreikte und damit de facto die schwarz-gelbe Koalition, der Henke als Parlamentarier angehört. Nun wird Henke nachweisen müssen, dass er ähnlich konfliktfähig wie Montgomery ist. Er geht seinen neuen Chefposten jedenfalls offensiv an: "Wir sind Gewerkschaft, das wird genauso weitergehen."