Rund 70 Verletzte bei Zugunglück nordöstlich von New York
New York (dpa) - Rund 70 Fahrgäste sind bei einem Zugunglück im Feierabendverkehr nordöstlich von New York verletzt worden. Der Zusammenstoß zweier Züge ereignete sich am Freitagabend (Ortszeit) bei Bridgeport im US-Bundesstaat Connecticut.
Von den fünf Opfern mit schweren Verletzungen befand sich am Samstag noch eines in sehr kritischem Zustand, schrieb die Lokalzeitung „The Hartford Courant“. Die meisten Passagiere, die in den Krankenhäusern von Bridgeport behandelt wurden, konnten zügig entlassen worden.
Wie ein Sprecher der Bahngesellschaft dem Sender CNN sagte, war ein Nahverkehrszug auf der Fahrt von New Haven nach New York aus noch ungeklärter Ursache entgleist. Er stieß mit einem auf dem Nachbargleis entgegenkommenden Zug des selben Unternehmens zusammen. Auch einige Waggons des zweiten Zuges seien dabei aus den Gleisen gesprungen. Beamte der US-Verkehrssicherheitsbehörde haben die Ermittlungen über die Ursache des Unglücks knapp 120 Kilometer nordöstlich von New York aufgenommen.
Connecticuts Gouverneur Dannel Malloy sprach von einem „ziemlich schlimmen Schaden an einer Vielzahl der Waggons“. Er gehe nicht davon aus, dass ein krimineller Akt zu der Kollision geführt habe. „Es keinen Grund anzunehmen, dass es irgendetwas anderes als ein Unfall war“, sagte er bei einer Pressekonferenz kurz nach dem Vorfall.
Der Zugverkehr zwischen New York und Boston wurde nach dem Unfall zunächst eingestellt. Der Bürgermeister von Bridgeport, Bill Finch, sagte CNN, aufgrund der Schäden an den Gleisen könnte die Unterbrechung Wochen andauern. Da eine Parallelstrecke derzeit wegen eines Brückenbaus stillgelegt ist, gebe es derzeit keine Bahnverbindung zwischen dieser Gegend Connecticuts und der Metropole New York. „Dies ist unsere Pipeline nach New York City, und sie wird eine ganze Weile geschlossen bleiben“, fügte Finch hinzu. 300 000 Pendler seien betroffen.
„Ich habe einen Waggon gesehen, der komplett zerstört war, und sie haben Leute aus dem Waggon geholt“, sagte ein Augenzeuge bei CNN. „Die haben alle geblutet.“ Nach Angaben einer Krankenhaussprecherin hatten die meisten Opfer leichtere Verletzungen „wie man sie auch bei einem Autounfall erleiden könnte“.