Russische Schlagerdiva mit 64 Mutter von Zwillingen
Moskau (dpa) - Russlands Schlagerdiva Alla Pugatschowa erlebt mit 64 Jahren noch einmal spätes Mutterglück. Die Pop-Ikone aus Sowjetzeiten und ihr 27 Jahre jüngerer Ehemann Maxim Galkin sind Eltern von Zwillingen geworden.
„Ja, wir sind Eltern!“, schreibt der prominente TV-Moderator Galkin bei Twitter. Dem Staatsfernsehen erzählt er: „Ich schwebe im siebten Himmel.“
Bereits am 18. September seien Garri und Elisabeth, genannt Lisa, zur Welt gekommen - ausgetragen von einer Leihmutter. Die Künstlerin und der Fernsehmann - verheiratet seit 2011 - betonen aber, dass sie die biologischen Eltern seien. „Ein Königspaar für Pugatschowa und Galkin“, jubelte die Boulevardzeitung „Komsomolskaja Prawda“ am Montag auf ihrer Titelseite über „unsere Alla“.
Für die Pop-Ikone sind es die Kinder Nummer zwei und drei - aus erster Ehe hat sie die 42-jährige Tochter Kristina Orbakaite, ebenfalls eine bekannte Sängerin. „Kristina ist sehr glücklich, dass sie nun Bruder und Schwester hat“, sagt Orbakaites Sprecherin Darja Burlakowa der Agentur Ria Nowosti.
Selten habe er solch Elternglück gesehen, sagt auch der zuständige Arzt Mark Kurzer. Spätestens dank Pugatschowa ist das Prinzip der Leihmutterschaft in Russland akzeptiert, meinen Experten. Bis zu 175 000 Euro lasse sich ein Paar die Dienste einer Leihmutter kosten, berichtet die Regierungszeitung „Rossijskaja Gaseta“. Frauen, welche die Kinder anderer zur Welt bringen, müssten zwischen 20 und 35 Jahre alt sein, bei bester Gesundheit sein und keine schlechten Angewohnheiten haben, betont das Blatt.
Zwar hat Pugatschowa bereits 2009 ihre Karriere beendet, doch noch immer ist sie fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. In Deutschland auch von ihren Duetten mit Rocksänger Udo Lindenberg („Lieder statt Briefe“) und zahlreichen Auftritten in der DDR-Fernsehsendung „Ein Kessel Buntes“ bekannt, war sie zu Sowjetzeiten als Star der russischen Unterhaltungskultur gefeiert worden. In den 1970er Jahren galt sie als Sexsymbol.
Der sowjetische Silvesterfilm „Ironie des Schicksals“ (1975), zu dem sie die Lieder sang, darf auch heute bei keiner Neujahrsfeier fehlen. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus blieb sie in vielen Staaten des früheren Ostblocks populär. Kritiker werfen ihr jedoch vor, sie sei Bestandteil einer eintönigen Unterhaltungsindustrie, die keine Neulinge an die Fleischtöpfe des Showbusiness heran lasse.
Nun aber will sich die am 15. April 1949 in Moskau geborene Pugatschowa zunächst einmal voll ihrer Familie widmen. Die Neugeborenen seien bereits getauft, wissen die bunten Hauptstadtblätter zu berichten - und noch mehr private Details wie die Geburtsgewichte der Babys.
Bei der Taufe war laut Medien auch Pugatschowas Ex-Ehemann Filipp Kirkorow dabei - und zeigte sich begeistert. „Lisa kommt ganz nach Alla - und Garri nach Maxim“, wird der „Pop-Papst“ zitiert. Der 46-Jährige ist bereits Vater - auch seine beiden Kinder wurden von einer Leihmutter zur Welt gebracht. Details gibt er jedoch nicht preis.