Salzsäure mit Schwefelsäure vermischt Säureunfall in Oberhausen: Wasserschutzpolizei ermittelt

Acht Menschen wurden bei dem Chemieunfall in Oberhausen verletzt. Jetzt ermittelt die Wasserschutzpolizei wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Bei dem Unfall in einem Chemiebetrieb ist in Oberhausen eine Säurewolke entstanden.

Foto: ANC news / dpa

Oberhausen. Nach dem Unfall beim Entladen eines Salzsäure-Tankschiffs in Oberhausen hat die Wasserschutzpolizei Duisburg den Fall übernommen. Ermittelt werde wegen fahrlässiger Körperverletzung, sagte eine Sprecherin am Freitag. Geprüft werde auch, ob umweltrechtliche Verstöße vorliegen. Die Zahl der Tatverdächtigen sei noch unklar. Vernehmungen von Schiffsbesatzung, Hafenmeister und Angehörigen des Chemikalienhändlers dauerten noch an.

Beim Entladen des Salzsäure-Tankschiffs war am Donnerstagmorgen irrtümlich eine für Schwefelsäure vorgesehene Leitung angeschlossen worden. Salzsäure wurde dadurch in einen mit mehr als 300 Tonnen Schwefelsäure gefüllten Behälter geleitet. Es bildete sich eine giftige Dampfwolke. In mehreren Stadtteilen wurde der Bus-, Bahn- und Schiffsverkehr aus Sicherheitsgründen stundenlang eingestellt. Die Bevölkerung war aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Als sich am Nachmittag der Dampf verflüchtigt hatte, gab der Krisenstab Entwarnung. Acht Menschen erlitten leichte Atemwegsreizungen.

Die Schwefelsäure im beschädigten Behälter wurde am Freitag im Beisein von Feuerwehrleuten weiter in Tanklastzüge abgepumpt. Die Stadt rechnete damit, dass der Tank bis zum Nachmittag leer ist. Dann sollte auch die letzte gesperrte Straße in der Nähe des Unfallortes wieder freigegeben werden. dpa