Schauspieler Thomas Fritsch wird 70
Schauspieler Thomas Fritsch bleibt ein Frauenschwarm, auch wenn er mittlerweile als Opa besetzt wird. Am Donnerstag wird er 70.
München. Die Haare sind grau, der Bart fast weiß — das Image des ewigen Sonnyboys ist Thomas Fritsch aber nicht los.
Inzwischen spielt der Schauspieler und Synchronsprecher im Fernsehen durchaus gerne den Opa, für seine Fans bleibt er aber der charmante Verführer.
Seine Stimme ist ab dem 6. Februar wieder im Kino zu hören. In der schrägen Truthahn-Story „Free Birds“ spricht er den „Dynamite Joe“. Am Donnerstag wird der Schauspieler 70.
Große Geburtstagsfeiern seien nicht seine Sache, sagt seine Sprecherin. Der Schauspieler halte sich im Ausland auf und entziehe sich so ein wenig dem Trubel.
Fritsch kann auf eine nunmehr 55 Jahre dauernde Karriere in Film, Fernsehen und auf der Bühne zurückblicken. Dabei machte ihm die Rolle des Opas Spaß. „Der Liebhaber ist ja eigentlich die langweiligste Rolle von allen, der Bösewicht und der Komiker machen Spaß“, sagte er einmal.
Im Fernsehen war Fritsch vor allem mit Rollen in beliebten Serien wie „Eine wunderbare Familie“, „Hallo Robbie“, „Unser Charly“ oder „Soko 5113“ präsent. Erfolge feierte er Ende der 1980er Jahre als Jockey in der Serie „Rivalen der Rennbahn“ oder in der Serie „Drei sind einer zuviel“ mit Jutta Speidel und Herbert Herrmann. In der Edgar-Wallace-Satire „Der Wixxer“ (2004) erlebte er sein Kino-Comeback in der Rolle des Earl of Cockwood. Und auch auf die Bühne zieht es ihn immer wieder.
Mit seinem markanten Bariton ist Fritsch zudem einer der gefragtesten deutschen Synchronsprecher. Er leiht seine Stimme unter anderem den Hollywood-Stars Russell Crowe und Jeremy Irons und synchronisiert immer wieder Animationsfilme wie „König der Löwen“ oder „Bambi“. Seine wohl bekannteste Synchronrolle ist die des Säbelzahntigers Diego in den „Ice Age“-Filmen. Auch als Hörspielsprecher ist Fritsch tätig, etwa in der Reihe „Die drei Fragezeichen“.
Seine Karriere startete er in Hamburg. Seine Familie war 1944 vor dem Bombenhagel aus Dresden in die Hansestadt geflüchtet. In der Hansestadt nahm Fritsch Schauspielunterricht und sprach auch bei Gustaf Gründgens vor, der ihm zu einer Theaterkarriere riet.
Sein Debüt hatte er 1963 im Stadttheater Heidelberg. Schon als Teenager avancierte Fritsch zum Publikumsliebling. In Streifen wie „Julia, du bist zauberhaft“ (1962) oder „Das große Liebesspiel“ (1963) eroberte er die Herzen der Frauen.
Fritsch verbringt sein Leben zum großen Teil in München und auf der griechischen Insel Mykonos — allein. Seine „Familie“ besteht aus guten Freunden, wie er oft erzählte. Ehefrau und Kinder hat der Schauspieler nicht.
Für einen Hund als Begleiter wie früher hat er allerdings keine Zeit mehr. „Mein Leben kann ich keinem Hund zumuten“, sagte er einmal. Seinen Geburtstag feiert Fritsch jedenfalls ohne öffentlichen Rummel.