Schlaftabletten in Kuchen gebacken

Vergewaltiger gesteht: Idee zur Tat kam aus dem Internet.

Bochum. Vier Monate nachdem er seine Arbeitskollegin (57) mit Schlaftabletten betäubt und anschließend vergewaltigt hat, muss sich ein 31-jähriger Wittener vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Der Angeklagte hat bereits gestanden, sich in der Nacht auf den 8. Januar 2010 an seinem widerstandsunfähigen Opfer vergangen zu haben.

An dem Abend hatte er der 57-Jährigen einen Muffin angeboten, in den er 13 starke Schlaftabletten eingebacken hatte. Anschließend hatte er die Frau in seine Wohnung gebracht, entkleidet und sexuell missbraucht. Seine Taten filmte er mit dem Handy. Die Videosequenzen wollte er anschließend ins Internet stellen.

Im Prozess erklärte der Angeklagte, dass er die Idee von einem Chat-Partner erhalten habe. Ein Mann mit dem Internet-Pseudonym "Sam Bucca" habe ihm Betäubung und Missbrauch "schmackhaft gemacht". Außerdem habe er ihm versichert, dass sich die Opfer anschließend an nichts erinnern würden.

Nach seiner Festnahme hatte der Angeklagte zunächst behauptet, dass seine Arbeitskollegin völlig verwirrt an seiner Haustür aufgetaucht sei und er sich um sie gekümmert habe. Überführt wurde der 31-Jährige allerdings, als Kriminalbeamte auf seinem Mobiltelefon die Filmszenen entdeckten.

Die 1. Strafkammer des Bochumer Landgerichts hat für den Prozess zunächst zwei Verhandlungstage bis zum 21. Mai vorgesehen. Im Vorfeld des Prozesses war dem Angeklagten bereits signalisiert worden, dass ihm für seine Tat um die zehn Jahre Haft drohen.