Flüchtlinge Schleuserring gesprengt - Festnahmen in Türkei und Deutschland
Potsdam (dpa) - Ermittler aus Deutschland und der Türkei haben einen Schleuserring gesprengt, der 1766 Migranten in schrottreifen Schiffen übers Mittelmeer geschmuggelt haben soll. Bei Durchsuchungen in sechs Bundesländern wurden am Mittwoch fünf mutmaßliche Schleuser verhaftet, wie die Bundespolizei in Potsdam mitteilte.
Auch in der Türkei gab es zahlreiche Festnahmen.
Die Verdächtigen sollen Migranten für jeweils mehrere tausend Dollar in sogenannten Geisterschiffen über das Mittelmeer geschmuggelt haben, bevor sie sie ihrem Schicksal überließen. Die Bundespolizei sprach von menschenverachtenden Taten. „In einem besonders perfiden Fall war der Autopliot des Schiffes auf das italienische Festland programmiert worden und die Besatzung anschließend von der Brücke gegangen“, teilten die Beamten mit. An dem Einsatz beteiligt waren Bundespolizei, türkische Nationalpolizei sowie die Spezialeinheiten GSG 9 und BFE+.