Willich Schon wieder Igel grausam zu Tode gequält

Der Igel-Killer vom Niederrhein hat wieder zugeschlagen. Bereits 2013 hatten Tierquäler 15 Tiere in Brand gesteckt und so getötet.

Symbolbild

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Willich. Der Fall ist ebenso mysteriös wie widerwärtig: In Willich im Kreis Viersen werden immer wieder Igel gequält und getötet. Erst vor wenigen Tagen entdeckte eine Frau ein schwer verletztes Tier, das offensichtlich angezündet worden war, in ihrem Vorgarten. Bereits Mitte April waren zwei gequälte Igel in einem Spielplatz-Mülleimer gefunden worden. Ein Tier war bereits tot, das andere flüchtete ins Unterholz — und möglicherweise später in den Vorgarten der Anwohnerin.

Es waren die ersten Fälle in diesem Jahr, die bei vielen Willichern ungute Erinnerungen wecken. Schon im Sommer 2013 hatten Tierquäler mindestens 15 Igel in Brand gesteckt und dadurch getötet. Zwei Jahre später gab es erneut zwei Fälle. Ein Spielplatzkontrolleur war damals bei routinemäßigen Rundgängen an verschiedenen Stellen auf die toten Igel gestoßen. Die kleinen Kadaver lagen angekokelt in Abfallbehältern.

Und jetzt, so scheint es, treibt der Igel-Mörder wieder sein Unwesen in der 50 000-Einwohner-Stadt am Niederrhein. Oder war und ist es eine ganze Bande? Sind jetzt womöglich „Trittbrettfahrer“ am Werk? Laut Polizei ist das „derzeit nicht abzuschätzen“. Wer die Igel so grausam malträtiert, ist offen. Bei den Ermittlungen 2013 war zwar ein möglicher Tatverdächtiger identifiziert worden, doch es mangelte an Beweisen. Der Verdächtige hatte die Igeltötungen bestritten. Umso wichtiger sei auch jetzt die Mithilfe der Bevölkerung, um die Straftaten aufzuklären.

Bei der Serie von Igelmorden im Jahr 2013 hatten die Tierrechtsorganisation Peta und weitere Tierfreunde eine Belohnung von insgesamt 6000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die den Täter überführen sollten. Aktuell hält sich Peta diesbezüglich zurück. Man habe sich entschlossen, keine Belohnung auszuloben, um mögliche „Trittbrettfahrer“ nicht zu animieren, heißt es. Zugleich betont man, dass Tierquälerei kein Kavaliersdelikt sei, sondern eine Straftat, die mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden könne. Tiermisshandlung gelte „als Symptom für eine tiefgreifende mentale Störung“. Forschungen zeigten, dass Menschen, die Gewalttaten an Tieren ausüben, es häufig nicht dabei beließen. „Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Gewalttaten an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen“, so ein Peta-Mitarbeiter.