Schüsse auf Gerichtsvollzieher - Haft für Waffennarr
Solingen (dpa). Ein Solinger Sportschütze, der Waffen von der Panzerfaust bis zum Sprengstoff hortete, muss nach Schüssen auf einen Gerichtsvollzieher für viereinhalb Jahre ins Gefängnis.
Vor dem Haftantritt ordnete das Wuppertaler Landgericht am Donnerstag eine psychiatrische Untersuchung des 53-Jährigen an. Er hatte nach Auffassung des Gerichts im Oktober vergangenen Jahres mit bedingtem Vorsatz und heimtückisch auf den Gerichtsvollzieher geschossen, als dieser das bis zum Dach mit Unrat und Waffen gefüllte Haus des 53- Jährigen räumen sollte.
Das Opfer wurde schwer verletzt.Der vermutlich am sogenannten Messie-Syndrom (krankhafter Sammeltrieb) erkrankte Sportschütze hatte rund 1,5 Tonnen Schusswaffen, Sprengstoff und Munition gehortet. In dem Haus und insgesamt 18 Garagen und Schuppen türmten sich zudem Mülltüten und Unrat.
Der Vater des Schützen wollte das Haus schließlich räumen lassen. Aus Wut über die Räumungsklage hatte der arbeitslose Elektriker dem Gerichtsvollzieher in den Bauch geschossen und sich zwei Stunden in seinem Haus verschanzt, bis er sich der Polizei ergab. Vor Gericht gab der Angeklagte an, es habe sich versehentlich ein Schuss aus seiner Waffe gelöst.