Schweizer entwickeln kalorienarme Schokolade
Süssigkeit: Barry Callebaut hat ein Kakaoprodukt erfunden, das nicht dick macht und außerdem hitzebeständig ist.
Düsseldorf. Eigentlich wird ihr nachgesagt, dass sie glücklich macht. Doch gerade im Sommer sorgt Schokolade bisweilen für Ärger. Zum einen, weil sie bei Temperaturen von mehr als 30 Grad flüssig wird. Zum anderen, weil sie bereits im Winter dafür gesorgt hat, dass Bikini und Badehose mächtig zwicken.
Diese Probleme könnten bald der Vergangenheit angehören. Der Schweizer Schokoladenhersteller Barry Callebaut hat nach eigenen Angaben ein Kakaoprodukt erfunden, das nur noch 90 Prozent der Kalorien einer handelsüblichen Schokolade haben soll. Das bedeutet: Vulcano, wie die Schokolade von den Forschern genannt wird, ist luftiger und enthält weniger Kakaobutter. Ansonsten besteht sie, wie üblich, aus Kakaomasse und Zucker, nicht etwa einem Ersatzstoff.
Zudem soll die braune Süßigkeit extrem hitzebeständig sein. Der Schmelzpunkt liegt nicht bei den üblichen 30, sondern bei 55 Grad. Trotzdem soll sie auf der Zunge zergehen. Jedoch nicht aufgrund der Wärme im Mund, sondern durch Enzyme im Speichel.
Seit 60 Jahren feilen Schokoladenhersteller an einer Rezeptur für eine hitzebeständige Schokolade. Bisher mit mäßigem Erfolg: Keiner der nicht schmelzenden Riegel schaffte es bisher in die kommerzielle Produktion. Vielleicht auch wegen des Geschmacks? "Vulcano ist nicht so cremig wie Milchschokolade und schmeckt eher wie Krokant", sagt die Pressesprecherin von Barry Callebaut.
Mit Vulcano will der Schweizer Schokoladenhersteller, der für Nestlé, Cadbury Schweppes und Hershey produziert, Indien, China und das südliche Europa erobern. Dies wird jedoch frühestens in zwei Jahren der Fall sein. Zuerst müssen die Industriekunden von der Idee überzeugt werden. Erst dann kann mit der Vermarktung und der Produktion begonnen werden.