Serienvergewaltiger: Haft und Sicherungsverwahren auch in Belgien

Zehn Jahre Haft und Sicherungsverwahrung hat ein belgisches Gericht gegen einen Deutschen verhängt. Er hatte das Grenzgebiet über Jahre durch Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe in Unruhe versetzt. Seine Masche: Er gab sich als körperbehindert aus und erschlich so das Vertrauen seiner Opfer.

Eupen. Ein Gericht im belgischen Eupen hat einen bereits in Deutschland verurteilten Serienvergewaltiger zu zehn Jahren Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt. Dem Täter, der mit einer Mitleidsmasche bekannt geworden war, seien vier Vergewaltigungen, elf versuchte Vergewaltigungen und zwei sexuelle Übergriffe nachgewiesen worden, so ein Sprecher des Strafgerichts am Montag in Eupen. Außerdem sprachen die Richter den Opfern Schadenersatzzahlungen in Höhe von bis zu 25 000 Euro zu. Der Vater zweier Kinder aus Altenahr in der Eifel hatte die Taten weitgehend gestanden.

Bereits im Oktober 2010 hatte das Landgericht Düsseldorf zehn Jahren Haft für seine Taten in Deutschland verhängt und die Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt angeordnet. Der Mann werde deutsche und belgische Haftstrafe in Deutschland und nach deutschem Recht verbüßen, sagte der Eupener Gerichtspräsident Rolf Lennertz.

Das Gericht habe die Höchststrafe unter anderem damit begründet, wie skrupellos und kaltblütig der Mann vorgegangen sei. Seine Opfer habe er nachts in Garagen, Seniorenheimen und Wohnhäusern überwältigt. Die Vergewaltigungsopfer habe er mit einem Messer bedroht. Schwer wog für die Richter auch der lange Zeitraum von 1995 bis 2009, in dem der Mann die Region in Angst und Schrecken versetzt hatte.

Schon in dem Düsseldorfer Prozess hatte der Mann mehr als 1000 Sexualdelikte gestanden. Er hatte sich vielfach als Behinderter ausgegeben, der seine Arme nicht bewegen könne, und Frauen um Hilfe beim Urinieren gebeten. In vielen Fällen war es dabei zu sexuellen Handlungen gekommen. Zehn Monate nach dem Düsseldorfer Urteil war der Serienvergewaltiger nach Belgien ausgeliefert worden. dpa