Silvia Neid: Star ohne Allüren

Silvia Neid ist das Gesicht des deutschen Frauenfußballs. Als im November 1982 die Frauen-Nationalmannschaft erstmals ein Länderspiel gegen die Schweiz spielte, wurde Neid mit gerade einmal 18 Jahren eingewechselt.

Ihre Karriere war beispielhaft. 79Mal trug sie die Kapitänsbinde, gewann drei EM-Titel, einen Vize-Weltmeistertitel. 111 Mal spielte sie für Deutschland in 14 Jahren. Sie trat ab als Superstar, allerdings ohne Starallüren, um als Trainerin eine nicht minder erfolgreiche Karriere nahtlos anzuschließen. Den DFB-Nachwuchs U19 führte sie 2004 zum WM-Titel, war Co-Trainerin beim WM-Titel der Frauen 2003 in den USA und krönte ihre Trainerkarriere vor vier Wochen mit der Titelverteidigung in China - zwei Jahre, nachdem sie das Amt von Tina Theune-Meyer übernommen hatte. Neid ist eine Teamarbeiterin und das Wort, das zur Bundestrainerin gehört, als sei es Teil ihrer selbst geworden, lautet: Mannschaft. So formte sie aus einem zu Jahresbeginn vom Erfolgskurs abgewichenen Team einen Weltmeister. Nun steht sie vor einer neuen noch größeren Herausforderung: Bei der Heim-WM 2011 wird von ihr und der Mannschaft der Titel-Hattrick erwartet.