Kater war vier Wochen lang eingemauert Simba und Besitzer wieder glücklich vereint

Vier Wochen lang war Kater Simba spurlos verschwunden - dann miaute es plötzlich hinter einer Wand. Handwerker hatten ihn aus Versehen eingemauert. Seine Besitzer sind jetzt überglücklich.

Die Besitzer Helga und Eberhard Henkel sind überglücklich Simba wieder im Arm halten zu können.

Die Besitzer Helga und Eberhard Henkel sind überglücklich Simba wieder im Arm halten zu können.

Foto: Oliver Berg

Meckenheim (dpa) - Vier Wochen war Kater Simba (3) unter einer Badewanne eingemauert - und hat überlebt. Ostersamstag wurde das Tier in Meckenheim (Rhein-Sieg-Kreis) von der Feuerwehr gerettet, wie der Bonner „General-Anzeiger“ zuerst berichtet hatte. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur erzählen Simbas Besitzer am Mittwoch von aufregenden Wochen.

Herr Henkel, Frau Henkel, Ihr Kater Simba war mehr als vier Wochen verschwunden. Haben Sie noch damit gerechnet, dass er wieder auftaucht?

Eberhard Henkel: Wir hatten Simba quasi schon abgeschrieben. Es kann so viel passieren, er hätte verunglückt sein können, man weiß es ja nicht. Man kommt ja auf seltsame Gedanken. Wir haben Simba vor drei Jahren als Winzling bekommen, nicht größer als eine Handfläche, und meine Frau hat ihn dann aufgepäppelt, ihn drei Monate lang bekocht und gefüttert. Deshalb ist Simba uns natürlich besonders ans Herz gewachsen.

Wie ist Simba denn verschwunden?

E. Henkel: In der Nachbarschaft wird ein Haus renoviert, in dessen Haustür ein Katzenschlupf ist. Dort muss Simba rein und sich unter der Badewanne versteckt haben. Die Handwerker haben die Badewanne dann zugemauert. Ostersamstag kam die Nachbarin auf uns zu und hat gesagt: „Kommen Sie mal mit, da maunzt jemand bei mir in der alten Wohnung.“ Die Feuerwehr hat Simba dann befreit.

Wie hat der Kater das denn überstanden?

E. Henkel: Er ist Haut und Knochen. Man fühlt die ganzen Rippen, das Rückgrat, Simba hat stark abgenommen und ist traumatisiert. Sonst hat er immer Spökes (Scherze) gemacht, das tut er im Moment nicht. Er legt sich irgendwo hin, und das ist es dann. An sich ist Simba ein ganz fröhliches Tier. Er ist noch nicht wieder der Alte, aber das wird wieder. Schon jetzt hat er 200 oder 300 Gramm zugenommen, die Tierärztin gibt ihm jedes Mal eine Aufbauspritze.

Was macht Simba so besonders?

E. Henkel: Ich hab noch nie eine Katze erlebt, die so viel erzählt. Wenn der nach Hause kommt, dann erzählt er. Er maunzt in verschiedenen Tonlagen, das ist schon unglaublich. Man möchte dann gerne verstehen, was er einem sagen will.

Was haben Sie getan, um Simba wiederzufinden?

E. Henkel: Wir haben alles abgesucht, überall Fahndungsplakate aufgehängt, nachts mit der Taschenlampe nach Katzenaugen Ausschau gehalten. Ein Katzenrevier ist ja gar nicht so groß, vier Kilometer im Quadrat. Wir sind dann bis zum Wald und runter zur Schnellstraße. Ich hab immer zum Katzenschlupf in der Tür zum Garten geguckt: Kommt er oder nicht? Er kam nicht. Und der Fressnapf im Garten blieb leer.

Umso größer war wahrscheinlich die Freude, als Simba wieder da war.

Helga Henkel: Richtig, es war eine unglaublich große Freude. Simba ist seit drei Jahren unser Hausgenosse, ist fröhlich und temperamentvoll. Das haben wir vermisst. Dass er wieder da ist, ist für uns ein Wunder, ein Geschenk.