Ski und Rodel gut - Aber viele Glätteunfälle

Essen/Duisburg/Winterberg (dpa). Das Wochenende wird fürSkifahrer ein Traum und für Autofahrer ein Alptraum. „Wer kann,sollte das Auto am Sonntag und Montag stehenlassen und am besten zuHause bleiben“, warnte der Meteorologe Günther Hamm vom DeutschenWetterdienst in Essen am Freitag.

Schon von Donnerstagmittag bisFreitagmittag krachte es fast 700 Mal auf glatten Fahrbahnen in NRW.Wie das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW in Duisburgmitteilte, wurden dabei 66 Personen verletzt, zwölf von ihnen schwer.Es entstand ein Gesamtschaden von mehr als zwei Millionen Euro. ImLaufe des Freitags entspannte sich die Verkehrslage aber immer mehr.

Die gute Nachricht: Das Wochenende wird zum Auftakt optimale Wintersportbedingungen bieten. „Samstagvormittag wird sogar in ganz NRW die Sonne scheinen“, sagte Meteorologe Hamm. „Doch gegen Nachmittag wird der Himmel sich dann zuziehen und für den Rest des Wochenendes findet man die Sonne nur noch im Sonnenstudio.“

Die Wintersportgebiete rüsten sich für einen Besucheransturm. So erwartet der Ferienort Winterberg im Sauerland mehr als 20 000 Skifahrer und Rodler. „Wir bieten dieses Wochenende mit 20 Zentimetern Naturschnee und 30 Zentimetern Kunstschnee beste Wintersportverhältnisse“, sagte Tourismusdirektor Michael Beckmann. Am Freitag liefen schon die ersten Lifte. „Am Samstag werden dann 60 Skilifte für die Besucher in Betrieb sein, die Straßen werden schon die ganze Woche von den Räumdiensten freigehalten.“ Trotzdem erwarte er, dass jeder Autofahrer am Samstag schon die Winterreifen aufgezogen habe, sagte Beckmann im Blick auf die allgemeine Winterreifen-Pflicht, die ab Samstag in ganz Deutschland gültig ist.

Nicht für den Freizeitspaß freigegeben sind allerdings die Seen und Teiche in NRW, die allmählich zufrieren. „Wir geben grundsätzlich keine Gewässer zur Begehung frei“, sagte ein Sprecher der Stadt Münster. Wärmere Zuflüsse machten die Tragfähigkeit des ohnehin dünnen Eises derzeit „völlig unkalkulierbar“ und damit „gefährlich“. Apropos Gefahr: Pünktlich zum Berufsverkehr am Montagmorgen soll sich die Situation auf den Straßen nochmals verschärfen, weil die Temperaturen wieder auf minus ein bis minus drei Grad Celsius fallen sollen, sagt der Deutsche Wetterdienst. Das kann Blitzeis bedeuten.