Skispringer Severin Freund: Der Flieger
Düsseldorf. Severin Freund schloss die Augen. Und er genoss den Blick vom Podium auf die Fans. Skiflug-Weltmeister. Im tschechischen Harrachov feierte der Team-Olympiasieger den zweiten Triumph innerhalb von 26 Tagen — und den ersten großen Einzelerfolg seiner Karriere.
„Mit dem Olympia-Gold ist dieser Titel das bisher Größte“, sagte Freund, der auf den Schultern seiner Kollegen durch den Auslauf getragen wurde.
Der 25-Jährige, der neben dem Sport Internationales Management studiert, ist der fünfte deutsche Skiflug-Weltmeister nach Hans-Georg Aschenbach (1973), Klaus Ostwald (1983), Dieter Thoma (1990) und Sven Hannawald (2000, 2002). Hannawald, der vor zwölf Jahren an gleicher Stätte triumphiert hatte, gehörte zu den ersten Gratulanten: „Grandios und hoch verdient.“ So empfand es auch Bundestrainer Werner Schuster, der Freund zum Weltklassemann geformt hat.
Freund war bei Großereignissen bisher stets leer ausgegangen. Platz vier, den er bei der Skiflug-WM 2012, der WM 2013 und Olympia 2014 belegte, schien sein Schicksal. Aber: „Die Goldene in Sotschi hat etwas gelöst. Wenn man weiß, dass es funktioniert, ist das extrem wertvoll. Dann kann man die Sprünge einfach nur laufenlassen.“ Red