So manche Fernsehpremiere hat ein Nachspiel — bei Twitter
Medienprofessorin Miriam Meckel lästert über Günther Jauch, und Harald Schmidts Auftritt wird schon vor der Ausstrahlung bejubelt.
Düsseldorf. Darf sie das? Sich öffentlich über den ersten Auftritt von Neu-ARD-Talker Günther Jauch beschweren? Und ob sie das darf! Findet zumindest Miriam Meckel, ihres Zeichens Professorin für Medien und Kommunikationsmanagement an der Universität im schweizerischen St. Gallen.
„Jetzt bin ich mir doch unsicher, ob man Jauch zum Bundespräsidenten wählen sollte“, äzte die Mediengelehrte via Kurznachrichtendienst Twitter über Jauchs sonntägliche Premiere im Öffentlich-Rechtlichen.
So weit, so gut. Die Sache hat allerdings ein Geschmäckle: Meckel ist mit Moderatorin Anne Will befreundet — die ihren Sendeplatz am Sonntagabend an Jauch abtreten musste. Tritt Frau Professor da etwa nach?
Das fragten sich nicht wenige über Twitter — und bekamen postwendend Antwort von Meckel: „Ich bin nicht Pressesprecherin von Anne Will. Ich habe eine eigene Meinung, die ich zum Ausdruck bringe.“
Wobei Live-Kommentare zum aktuellen Fernsehprogramm ein beliebter Spaß im Twitter-Universum ist. „Günther Jauch befragt heute zum 11. September natürlich auch Jürgen Klinsmann. Anscheinend hatte Frau Katzenberger keine Zeit“, lästert ein Nutzer zeitgleich zur Sendung.
„Übernimmt Lothar Matthäus jetzt das literarische Quartett“, fragt ein anderer, ebenfalls mit Blick auf die Wahl der Jauchschen Expertenrunde.
Harald Schmidt dürfte solche Art der Kritik egal sein. Dennoch ist seine Rückkehr auf den Bildschirm bereits Stunden vor Sendungsbeginn ein Twitter-Thema. Besonders seine These „das deutsche Volk will zugelabert werden“, das er einer Boulevardzeitung anvertraute, findet Freunde. Sein Schreibtisch sei aber von Raabs „TV Total“ geklaut, moniert ein Nutzer.
Bleibt die Frage, ob sich zu Schmidts neuer Sendung dessen ehemaliger Assistent Oliver Pocher zu Wort melden wird. Ein Twitter-Konto unter diesem Namen gibt es. Der letzte Eintrag ist allerdings von Februar.