Sorge um verletzte Elefanten nach Brand im Karlsruher Zoo

Karlsruhe. Während die Polizei weiter nach der Ursache für den Brand im Karlsruher Zoo sucht, sorgt sich der Tierpark vor allem um die verletzten Elefanten. Alle vier Tiere hätten Brandwunden davongetragen, sagte am Montag die Direktorin des Zoos, Gisela von Hegel.

Die Tiere, die am Samstag in letzter Minute vor dem Flammentod gerettet worden waren, würden mit Schmerzmitteln und Antibiotika behandelt. "Sie nehmen aber Nahrung zu sich und haben ihren geregelten Alltag wieder aufgenommen", sagte die Zoo-Chefin.

Bei dem Feuer, das im Futterlager des Streichelzoos ausgebrochen war, kamen alle 26 Tiere in dem Gehege ums Leben. Wegen des vielen Strohs und Holzes hätten sich die Flammen rasch ausbreiten können, sagte ein Polizeisprecher. Auch der starke Wind habe dazu beigetragen, dass der Brand auf das benachbarte Haus der Dickhäuter übergriff.

Außer den vier Elefanten wurden auch die beiden Flusspferde sowie 70 Flamingos gerettet. Diese blieben unverletzt.Weiterhin unklar war, ob Brandstiftung oder ein technischer Defekt Ursache des Feuers war. Kriminalpolizei und Gutachter untersuchten nach Angaben der Polizei am Montag die Brandstelle gründlich. "Im Moment ist alles offen", sagte ein Sprecher und relativierte damit frühere Aussagen.

Am Sonntag war die Polizei "eher von Brandstiftung" ausgegangen.Es werde aber weiter geprüft, ob das Feuer im Zoo mit dem 20 Minuten später gemeldeten Brand von zwei Mülltonnen in einer Nachbarstraße zu tun habe. Überlegungen, dass das Feuer im Zusammenhang mit dem Brand einer Lagerhalle in Karlsdorf-Neuthard (Kreis Karlsruhe) am Sonntag im Zusammenhang stehen könne, bezeichnete die Polizei hingegen als "an den Haaren herbeigezogen".

Die Elefanten und Flusspferde waren nach Angaben der Zoo-Chefin von Hegel bei ihrer Rettung ruhig geblieben. "Sie haben nicht gebrüllt und ließen sich von den ihnen vertrauten Pflegern gut aus der Gefahrenzone bringen", sagte sie. Feuerwehrleute hätten die Pfleger während der Rettungsaktion geschützt, seien den Tieren aber selbst nicht zu nahe gekommen.

"Das können nur die Pfleger als Vertrauensperson der Tiere", sagte von Hegel.Neben der Sorge um die verletzten Tiere stehe nun die Renovierung des Elefantenhauses im Vordergrund. "Wir müssen zusehen, dass wir das Haus rasch wieder winterfest bekommen", sagte von Hegel. Nach ersten Schätzungen beträgt der Schaden mindestens mehrere hunderttausend Euro.