Staatsanwalt droht Murmeltier mit Todesstrafe
Washington (dpa) - Es hat den falschen Riecher beim Frühling gehabt - nun muss das weltberühmte Murmeltier Phil aus dem US-Staat Pennsylvania um sein Leben zittern.
Ein Staatsanwalt aus dem Nachbarstaat Ohio droht dem Nager augenzwinkernd mit der Todesstrafe. In seiner Anklageschrift vom Freitag (Ortszeit) erklärte Mike Gmoser, Phil habe „vorsätzlich die Menschen in den Glauben versetzt, dass der Frühling früh komme.“ Diese Fehlprognose sei ein Verbrechen „gegen den Frieden und die Würde von Ohio“, so der in zahlreichen US-Medien zitierte Jurist - zum Glück mit einem Augenzwinkern.
Das nagende Wetter-Orakel hatte am traditionellen „Murmeltiertag“ im Ort Punxsutawney, am 2. Februar, fälschlicherweise ein baldiges Winter-Ende in den USA prophezeit. Die Regel lautet: Sieht das Tier seinen Schatten, wenn es aus seinem Bau gezogen wird, und zieht sich erschrocken zurück, müssen sich die Menschen auf sechs Wochen mehr Winter einstellen. Sieht Phil den Schatten nicht, weil der Himmel bewölkt ist, liegt Frühling in der Luft.
Der Präsident des Murmeltierclubs von Punxsutawney, Bill Deeley, erklärte, dass Phil sich einen Anwalt genommen habe und sich gegen die Auslieferung nach Ohio wehre. Der Verein habe zu seinem Schutz die Sicherheitsmaßnahmen um seinen Bau verschärft.
Der „Groundhog Day“ ist spätestens seit dem Kinofilm mit dem deutschen Titel „Und täglich grüßt das Murmeltier“ von 1993 weltberühmt. Mit seiner Frühlingsprognose hat Phil sich in diesem Jahr nicht zum ersten Mal verhauen. Im vergangenen Jahr etwa prophezeite er einen langen Winter - und lag damit gewaltig daneben.