Staatsgalerie Stuttgart zeigt niederländischer Malerei
Stuttgart (dpa) - Sie gilt als eine der bedeutendsten Privatsammlungen flämischer und holländischer Kunst des Barocks: die Sammlung des Ehepaars Otto-Christian und Renate Faßbender.
Meist strenge Porträts, düstere Landschaftsmalerei, schwere Stillleben - ihre „Hohenbuchau Collection“ führt die thematische und stilistische Vielfalt der niederländischen Malerei vor Augen, wie die Staatsgalerie am Donnerstag mitteilte. Die Ausstellung „Brueghel, Rubens, Ruisdael. Schätze der Hohenbuchau Collection“ ist vom 8. November bis 23. Februar 2014 in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen.
Viele der rund 80 Kunstwerke stammen aus dem „Goldenen Zeitalter“ der Malerei etwa im Kunstzentrum Antwerpen um den Barockmaler Rubens. Die flämische Malerei ist auch mit Brueghel und Jordaens präsent. Auch Boeckhorsts „Allegorie Afrikas“ aus den 1650er Jahren ist zu sehen. Ter Brugghen, Goyen oder Ruisdael repräsentieren die holländische Malerei vor allem aus Utrecht. Die Sammlung vermittle einen stimmigen Eindruck vom hohen Rang und dem Reichtum der niederländischen Kunstproduktion in ihrer Glanzzeit, machte Kuratorin Elsbeth Wiemann deutlich.
Neben der Darstellung historischer, mythologischer und religiöser Themen werden so ziemlich alle Bildgattungen exemplarisch gezeigt. Peter Paul Rubens, der die Historienmalerei im 17. Jahrhundert in Antwerpen zu neuer Blüte führte, ist mit seinem wenig bekannten „Porträt eines Kapuzinermönchs“ in der Sammlung Faßbender vertreten. Auch in der Landschaftsmalerei werden häufig religiöse Themen aufgegriffen wie die „Madonna mit Kind in einer Landschaft“ von Brueghel. Ruisdael, der dritte Namensgeber der Ausstellung, ist mit „Wasserfall in einer felsigen Landschaft“ (etwa 1660) dabei.
Die „Hohenbuchau Collection“ gehört seit 2007 als Dauerleihgabe zur Fürstlichen Sammlung Wien. Erstmals ist sie jetzt in Deutschland zu sehen, wie die Direktorin der Staatsgalerie, Christiane Lange, sagte. 60 weitere Werke in der „Graphischen Sammlung“ der Staatsgalerie machen zudem die Bezüge zwischen der Malerei und den grafischen Künsten deutlich. Bloemaert oder Jordeans seien nicht nur bedeutende Maler, sondern auch herausragende Zeichner gewesen, sagte der Kurator dieser zweiten Ausstellung, Hans-Martin Kaulbach.