Suche nach neuen Ideen Sternsinger erreichen nur jeden Fünften
Köln (dpa) - Die Sternsinger sammeln Jahr für Jahr Geld für verschiedene Hilfsprojekte - und erreichen dabei lediglich einen kleinen Teil der Haushalte. Nur bei 18 Prozent der Deutschen haben die Sternsinger 2017 geklingelt.
Im ländlichen Raum erreichten die als Könige verkleideten Kinder dabei deutlich mehr Menschen, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht. 2017 besuchten die Sternsinger demnach 12 Prozent der Befragten aus städtischen Gebieten und 29 Prozent der Befragten auf dem Land.
„In vielen Pfarrgemeinden versuchen die Kinder, jeden Haushalt zu besuchen. In anderen sind die Sternsinger eher auf Bestellung unterwegs“, sagt der Sprecher der Sternsingeraktion, Thomas Römer. Außerdem werde zunehmend auf die Wochenenden ausgewichen, denn dass in vielen Familien beide Partner arbeiten, spüren auch die jungen Spendensammler. „Wir erreichen dadurch viele Haushalte einfach nicht mehr. Wir suchen nach Ideen und Lösungen dafür“, sagt Römer.
Besonders beliebt zum Sammeln sei daher inzwischen das zweite Wochenende im Januar. Denn dann seien auch viele Urlauber wieder zu Hause, die Ferien fast zu Ende. Offiziell kann sogar bis zum dritten Wochenende im Januar - und nicht nur bis zum Dreikönigstag am 6. Januar - gesammelt werden.
In diesem Jahr verkleiden sich rund 300 000 Sternsinger in Deutschland als Könige und ziehen singend um die Häuser. Vor fünf Jahren waren es noch 330 000. Die Erlöszahlen sind in den vergangenen Jahren dagegen stetig auf neue Rekorde gestiegen. 2017 kamen 46,8 Millionen Euro zusammen. „Dafür haben wir nur eine einzige Erklärung: Die Aktion als solche ist weiterhin erfolgreich und attraktiv“, sagt Römer.
Doch ist die Geschichte der Heiligen Drei Könige, an die die Sternsinger mit ihrer Aktion erinnern, in Deutschland auch noch attraktiv und bekannt? Laut der YouGov-Umfrage kennen lediglich 59 Prozent der Befragten die Namen aller Könige: Caspar, Melchior und Balthasar.